Mittwoch, 18. März 2015

Rügen roundabout - Klappe die 2.

März 2015

Da ich länger Frei und Resturlaub innehatte, das prognostizierte Wetter relativ gut werden sollte, entschied ich mich ganz spontan zu einem 3-Tage-Trip, als Wiederholungstäter, auf die Insel Rügen.
Wanderwege gibt es viele dort oben im Norden, zu sehen sowieso noch viel mehr.
Ich quartierte mich online für 2 Nächte in der Villa Aegir in Sassnitz ein und schon war ich nach diversen Vorbereitungen startklar.

Tag 1 - 13.3.2015 - Binz--->Prora--->Sassnitz

Schnell und staufrei erreichte ich die Rügen B96, in den Wonnemonaten meist proppevoll, heute aber gut und zügig befahrbar. Schnurstracks lotste ich mich auf die Urlaubshochburg Binz zu, um einen schönen Letterbox-Hybrid-Cache zu absolvieren.
Ein mondän geprägtes Villenstadtbild, reichlich Schickimicki ließen mich eher kalt, was wird hier bloß im Sommer lossein, schon jetzt gabs nicht wenig Touristen.


Ich lief die Seebrücke Binz cache-gemächlich ab und war dann auch bald wieder weg aus dem weißen Städtchen.
Mein zweiter Anlaufspunkt, es ist einfach zu faszinierend, wurde Prora.
Vor Jahren verschlug es mich mit einem guten Freund mal hierher, es tat sich seitdem Einiges im einstigen KdF-Areal. Ein völlig neues, modernes Bild ist im Begriff sich zu entwickeln. Ob gut oder schlecht, wissen die Götter.
Prora selbst, sollte zu Zeiten Hitlers, Urlaubsplatz für 20.000 Menschen werden, Sardinenspaß delúxe quasi! Kriegsbedingt klappte die Vollendung dessen allerdings nicht.








Für etwa 3 Stunden wanderte ich entlang und mang der teils finsteren Betonkolosse, auch am Strand, und war erstaunt wie weit die Modernisierung(Eigentumswohnungen) bereits fortgeschritten ist.





Sassnitz im Anschluß war mir im Vergleich zu Binz irgendwie sympathischer.
Nach einem holprigen Check-In im Hotel, machte ich mich auf einen ausgedehnten Spaziergang durch und um die Stadt.
Kreidefluß
Kreidefelsen stadtrandnah, gesprengtes Schloß, Strand und Uferpromenade und zuguterletzt ein deftiges griechisches Mahl bestimmten den letzten Teil des Tages und ließen mich rasch einschlafen.

Blick auf Sassnitz




altes Schloß

Möwenghetto
Lost Places


Leuchtturm auf der längsten Außenmole Europas

Nachahmer

Tag 2 - 13.3.2015

Viele Rügenbesucher wandern ja meist one-way zu den berühmten Kreidefelsen auf dem Hochuferweg ab Sassnitz. Da ich aber solche Einwegstrecken gar nicht mag, suchte ich vorab nach einem geeigneten Rundweg und fand alsbald den gut beschriebenen Wanderweg "Stille Wälder", welcher den Königsstuhl und den Hochuferweg inkludiert.
Start und Ziel, wie praktisch, hotelnah, der Bahnhof Sassnitz. Halb 8 lief ich bereits los, etwas Bewölkung und leichte Morgenkühle bestimmten den Beginn in der Stadt.








Die Wegbeschreibung hatte ich in der Hand, war aber zumindest für den ersten Teil, ein Katastrophe. Von daher verlief ich mich zunächst, um dann wieder ab Nordsassnitz weiterzutrotten. Am Friedhof vorbei, steil bergan, tauchte ich tief in die stillen, noch laubkahlen Buchenwälder ein.















Viel Damwild gabs zu sehen und ließ sich teilweise in gebührendem Abstand auch gut beobachten.

















Am Ortsrand Hagen gab es einen kleinen Traditionscache und schon befand ich mich auf direktem Kurs zum Königsstuhl.
Es war wenig los, ein stilles Torfmoor passierend, erreichte ich den sagenumwobenden Herthasee. Tief-dunkel zeigte er mir sein Antlitz, flankiert zur Seite von Resten einer alten slawischen Fluchtburg.


















Ganz in der Nähe derer, als Miniabstecher vom Hauptweg, findet man heute noch einen Sagen- sowie Opferstein.


Den Eintritt fürs Naturparkzentrum Königsstuhl sparte ich mir, ich wollte den schönen Weißen ja auch richtig sehen und nicht darauf sitzen.


Für 2 Earthcaches mußte ich mich auch zum Lösen diverser Aufgaben, nach unten zum Strand begeben. Aussichten auf Königsstuhl und Kreidefelsenküste.....phänomenal!
Sonne pur, dazu die tosende Meeresbrandung, was will man mehr. Geologisch weitergebildet hatte ich mich in puncto Kreidefelsen, Feuersteine und Feuersteinbänder. Das kilometerweite Ablaufen des Strandbereichs dafür, war nun kein Zuckerschlecken mehr.










Ungezählte Stufen kletterte ich nach Getanem wieder hoch und folgte schließlich nun dem populären und äußerst lohnenswerten Hochuferweg südlich bis Sassnitz.
Immer wieder laden eindrucksvolle Aussichten zum Verweilen ein. 8km lagen noch vor mir, die Füße drückten, aber ich hatte noch genügend Zeit.

Viktoriasicht







Müde und erschöpft erreichte ich am frühen Abend die Stadt, schätzungsweise 30 km bin ich wohl gelaufen, aber es hat sich gelohnt. Restauranttechnisch hielt ich Einkehr bei einem familiengführten italienischen Restaurant, was ich nicht bereuen sollte.



Tag 3 - 14.3.2015

Ganz gemütlich startete ich heute in den Tag, beim Frühstück ein nettes Pläuschen mit der Hotelfrau und dann ausgecheckt. Rügen ächzt unter der Winterflaute, denn außer Tourismus, gäbe es laut der netten, aber leicht frustrierten Hoteltante, nichts auf Rügen.
Zuallererst durchpolterte ich mit meinem geplagten Auto das Landesinnere für einen Mystery-Cache.
Kopfsteinpflaster verdient sich hier seinen Namen.


Danach, endlich wieder auf geteertem Untergrund, bewegte ich mich via der Schaabe zwischen Glowe und Altenkirchen nordwärts. Einen Stop bei der Juliusruher Promenade legte ich noch ein, dann weiter zum höchsten deutschen Punkt, dem Kap Arkona.

Juliusruh Promenade
Wer direkt zum Kap möchte muß die letzten Kilometer entweder laufen oder mit der kostenpflichtigen Bimmelbahn fahren. Laufen tut gut, so erhaschte ich mir bereits von weitem einen sonnendurchfluteten Blick zum Kap hoch.
Leuchtturm
Mühlstein





Den Weg am oberen Ufer ließ ich nicht aus, hinunter ist`s leider wegen Abbruchgefahren verboten. Allerlei Leutchens trieben sich hier rum, es blieb aber allgemein beschaulich. Schöne Blicke, interessante Ausstellungsstücke und ein heiß ersehntes Fischbrötchen!!


Siebenschneiderstein




Bunkerabgänge


Eine vorletzte Station bildeten die Feuersteinfelder zwischen Mukran und Prora auf dem Rückweg.
Gut ließ es sich hier spazieren, man wähnt sich auf einen anderen Planeten, schön und irgendwie auch  fremd anmutende Geröllfelder, wie von Menschenhand angelegt. 




Auch hier löste ich wieder Fragen zu einem Earthcache, suchte einen Tradi namens Hühnergott, fand auch einen Solchen und genoß die unwirkliche Stille hier draußen.
Kurz vorm Verlassen der Insel durchstöberte ich noch ein altes Eisenschwein , dann das "Postamt" von Dänholm und schwuppdiwupp gings nach Hause.