Freitag, 8. Juni 2012

Roadtrip USA-Südwesten/Mai 2012




"Leben ist das Aufglühen einer Feuerfliege in der Nacht.Es Ist der Atem eines Büffels in der Kälte des Winters, und es ist der dünne Schatten, der durchs Gras läuft und sich im Licht des Sonnenunterganges verliert."
Crowfoot/Schwarzfuß (1821-1890)


Eckdaten:  mit Hardy, Matze und Martin

                  Zeitraum: 10.5.-26.5.2012
 
                  Flugdaten: British Airways--->Tegel--->Heathrow--->Int. Airport Los Angeles

                  Route: 4 Bundesstaaten: Kalifornien mit L.A. und San Francisco, Arizona,
                              Utah und Nevada mit Las Vegas---->insgesamt 2878 Meilen/4631 km

                  Mietwagen: via Alamo, Chevrolet Impala

                  Navigation: Navigon für Iphone, AAA Road Atlas

                  Musik: Scott McKenzie/Mamas & Papas/Beach Boys/viel J. Cash/
                               Kings Of Leon/W. Nelson`s "On The Road Again"/
                               The Doors/Avenged Sevenfold/Limp Bizkit/viel Radio/
                               Soad/The Ghost Inside/Lagwagon/Linkin Park/
                               Foo Fighters/Adele/und:dort entdeckt: das grandiose Lied von
                               James McMurtry-Ruby &Carlos

                  Essen: reichlich!! Steaks, Burger,vegetarisch, Shakes, Bagels, Kekse,
                              Luxusbuffet, H2O en masse, Bier, Sprite, Crackers,
                              mexikanisch und trad. Navajo

Streckenverlauf



Donnerstag, 10.5.2012


Endlich! Nach einem halben Jahr intensiver Vorbereitungen, konnte unser Roadtrip in den Westen der USA losgehen.Morgens um 2 Uhr hieß es für mich: Aufstehen, üblicher Kleinkram und ab, Hardy und Matze einsammeln(Martin stieß direkt in Tegel hinzu).
Der Abflug nach London/Heathrow mit British Airways startete pünktlich.Wir hatten 1h Zeitgewinn, was bei den Ausmaßen Heathrows und mit der damit verbundenen Umsteigezeit ganz praktisch war.
Am größten Flughafen Europas, fuhren wir nach der Landung, mit dem Verbindungszug von Terminal 5A bis 5C, um anschließend den knapp 11h-Flug nach Los Angeles anzutreten.

über der Hudson Bay
Wir bekamen einen ganz passablen Flieger, jeder seinen eigenen Monitor mit Filme, Musik, Spiele, und das Essen war für britische Verhältnisse auch in Ordnung.
Ich hatte das Glück, daß beide Plätze neben mir frei waren.So konnte ich mich, den Neid der Anderen auf mich ziehend, bequem langmachen.
Mit der Zeitverschiebung von 9h landeten wir etwa 13 Uhr am International Airport L.A.!
Die Immigration, mit dem üblichen Procedere allgemeiner Fragerei, Fingerabdrücken, Foto und Vorzeigen der Papiere, vollzog sich zügig, ohne jedwede Probleme.
Am desinteressierten Zollbeamten vorbei und schon verschlang uns der sommerlich warme Moloch Los Angeles.


Mit dem Shuttlebus fuhren wir zur Alamo Car-Rental-Station, reihten uns brav in die Warteschlange ein, ließen uns natürlich kein upgrade aufschwatzen und gingen raus zur choiceline.Die sah so ziemlich mau aus, denn wir erwarteten eigentlich ein waschechten midsize SUV.Weit und breit gab`s aber keinen Geländewagen mehr.Mit sorgenvollen Gedanken an die kommenden Offroad-Strecken, entschieden wir uns dann für einen schwarzen Chevrolet Impala, mit großem Kofferraum, wo wir wirklich ALLES verstauen konnten.
L.A., bekannt für stockenden Verkehr und Staus, ließ sich mit unserer Navi-Software für`s Handy und bester Fahrweise Martins, gut bewältigen.
Erste Eindrücke: Sommer, Palmen, dichter Verkehr, Interstates, Flachbauten.
Unser erstes Motel war das Sunset Hollywood Travellodge in der N Vermont St.Eine einfache,saubere, typische Unterkunft, mit direkter Parkmöglichkeit, wie man es ja aus den ganzen Filmen kennt.
Nicht viel Zeit vertrödeln! Uns verschlug es gleich mal hoch in die Hollywood Hills.Wir wollten dem berühmten Hollywood Sign so nahe wie möglich kommen.Durch ruhige Wohngegenden ging`s serpentinenartig bergauf, teilweise so eng, daß nur durch lautes Schreien der Mitfahrer, ein Unfall mit einem entgegenkommenden Auto, vermieden werden konnte.


   
Bei dem dann schönen Ausblick auf das Hollywood Sign und L.A. selbst, erholten wir uns schnell vom Schreck und genossen das sommerliche Flair hier oben.Ein perfekter Start unserer Mammuttour.
Anschließend verließen wir die Hügel, um ein paar Dinge wie z.b. Wasservorräte einzukaufen und um uns bei Subways zu sättigen.
Die Nähe des Motels, erlaubte es uns, erneut "bergauf" zu cruisen, mit dem Ziel: Griffith Observatory.Dieser tolle weiße Kuppelbau lud uns, bei, des Stadtsmogs wegen, diesiger Sicht, zum Ausguck auf das abendliche Los Angeles ein.



Im Gebäude befinden sich ein Planetarium und diverse, wechselnde Ausstellungen, die man sich mitunter gratis zu Gemüte führen kann.
Unsere  Fotoapparate nahmen beflissen ihre Arbeit auf, der Nachthimmel mit den Lichtern der Großstadt sollte festgehalten werden.Ein Wort dazu: herrlich!
Fix und fertig ging`s mit einem Gutenachtbier noch vor 12 ins Bett.

Freitag, 11.5.2012


Relativ früh, um halb 7, wach geworden, "erfreuten" wir uns am continental breakfast des Motels, also Toast, Obst, Kaffee, Saft und Flakes.
Zu Fuß ging`s dann westwärts den Hollywood Boulevard hinunter.Wir wunderten uns etwas, da der Himmel über L.A. bewölkt war.Nach und nach aber, drückte sich die Sonne durch die Smogwolken(!) und es wurde erneut sehr warm.



Die folgenden Stunden verbrachten wir am Walk Of Fame, den weltberühmten Gehweg mit all seinen Sternen, über 2000 mittlerweile.Während Hardy seine mitgebrachte lange Liste ablief, lachten wir über Sterne für Godzilla oder Lassie.
In der Höhe des Kodak Theatre, Ort der alljährlich stattfindenen Oscarverleihung, tummelten sich bereits Massen an Touristen, etliche kostümierte Leute, wie Darth Vader, welche sich gegen Bares ablichten ließen.
Mit dem Gefühl, tausende Meilen fern der Heimat zu sein, Urlaub zu haben, genossen wir den ganzen Rummel dort, schlenderten umher, guckten und staunten und kehrten letztlich im Starbucks ein.



Zurück spazierten wir danach den nicht minder bekannten, palmenumsäunten Sunset Blvd, mit Zwischenstop im Denny`s, entlang.
Am späteren Nachmittag wieder am Motel, packten wir unsere Badesachen zusammen und fuhren mit dem Auto Richtung Strand.
Matze ließ es sich nicht nehmen, vorher im tv-bekannten L.A. Ink Tattoo-Shop in der La Brea Ave, vorbeizuschauen.


Per Navi durchkreuzten wir nun mehrere Straßen Beverly Hills`.


Dieser hügelige Stadtteil beherbergt zahlreiche Villen mit gepflegten Vorgärten und schönen Alleen.Etliche Stars aus dem Showgeschäft haben hier ihr Domizil.Wo aber wer wohnt, war uns ziemlich egal, denn wir konnten es kaum erwarten, uns im Pazifik zu erfrischen.
Da der Verkehr auf den folgenden Interstates und Freeways teilweise arg stockte, benötigten wir einiges an Zeit, bis wir am Venice Beach anlangten.
Geparkt wurde gebührenpflichtig direkt am Strand, selbst hier zahlt man mit Kreditkarte.
Der Venice Beach, 4,5 km lang, am Pazifik gelegen, ist bekannt für seine schrille Strandpromenade, den sogenannten Boardwalk.Hier tummeln sich ganzjährlich Skater, Bodybuilder, Musiker, Basketballer,Spaziergänger und na klar, Touristen aus aller Welt.




Bevor wir hier den bald einsetzenden Sonnenuntergang bewundern konnten, sprangen wir in den noch recht kalten Ozean, waren am weitläufigen Sandstrand so ziemlich allein.
Den Kaliforniern ist der Mai zum Baden wohl noch zu kühl.Für uns vier war es Premiere, im wellenstarken Pazifik zu schwimmen, so war die Kälte des Wasser durchaus auszuhalten.
Umso mehr k.o. fielen wir, nach Proviantbesorgung für den kommenden Tag, schon circa 10 pm in die Federn.

Samstag, 12.5.2012


Bereits gegen 7 Uhr waren wir alle wach, frisch onduliert und gespornt, um L.A. mit seinen 17 Millionen Einwohnern(inkl. Agglomeration) zu verlassen.Bis zum ersten Etappenziel, den Joshua Tree Nationalpark, benötigten wir gute 2h, um dieses riesige Stadtgebiet zu verlassen.Die Straßen und Autobahnen waren relativ leer, schließlich war es noch frühes Wochenende und unser Navi leistete auch gute Dienste.



Sonnenschein zeigte sich heute erst, nachdem wir den Stadtmoloch komplett hinter uns gelassen hatten.Man spricht nicht umsonst vom sogenannten Sommersmog-Los Angeles-Typ.
Nun sollte es rasch sehr heiß werden, 33°Celsius.
Am Eingang des Joshua Tree Parks kauften wir den 80$ Annual Pass, mit dem man 1 Jahr lang in die verschiedensten Nationalparks der Staaten kommt.Dies lohnte sich bei unserem Trip natürlich enorm.
Der Joshua Tree Park im südlichen Kalifornien erhielt seinen Namen durch die dort vorkommenden, seltsam anmutenden Joshua Trees, welche die Gestalt des predigenden Josua innehaben.Dieser wunderschöne Park, eingebettet in Wüstenlandschaft, hielt uns für 2/3 Stunden in seinem Bann.




Mit dem Auto fuhren wir den Park-Boulevard und steuerten diverse scenic points an.

Das Hidden Valley: Nachdem wir einen Koyoten entlang der Straße sichteten, liefen wir hier zwischen interessanten Felsblöcken, umrahmt vom strahlend blauen Himmel, umher.



Keys View: Dieser 1581m hochgelegene Aussichtspunkt bot eine atemberaubende Sicht über das Coachella Valley, teilweise bis nach Palm Springs im Süden.


Die Jumbo Rocks und der Skull Rock: Riesige, verschiedenartige Felsgiganten sorgen hier für eine stimmige Atmosphäre.Man hat das Gefühl, auf einem fremden Planeten zu sein.
Bei bulliger Mittagshitze, wanderten wir den Skull Rock Trail, zwischen eindrucksvollen Granitfelsen, um am Ende den markanten Totenschädel zu finden.Zu dieser Jahreszeit ist eine solche Wanderung wegen der noch blühenden Wildflowers und Kakteen lohnenswert.





Nach diesem schönen Einstieg in die Naturwunder des Südwestens, verließen wir den Joshua Tree NP in Richtung Osteingang.
Die Route verlief dann weiter über die 62 auf östlichem Kurs, dann via 95 nach Norden, Arizona begrüßend, bis kurz vor Needles.
Bewußt verzichteten wir auf die großen Interstates, um die endlosen, einsamen Weiten des Westens, Richtung Mojave Wüste, vollends auszukosten.Das Fahrvergnügen dabei ist fantastisch und entspannend zugleich.







Etwas panisch reagierte ich, da ich vergaß, den gebuchten Helikopterflug für den nächsten Tag rechtzeitig telefonisch zu bestätigen.Arizona bedeutete immerhin 1h Zeitverlust, Anrufen mit dem Handy funktionierte, weiß Gott warum, nicht.In irgendeinem Hotel nahe Needles war ein Navajo Indianer so nett, den Anruf für uns zu tätigen und alles war geklärt.
Den Highway 95 verlassend, gelangten wir nun auf das noch gut erhaltene Teilstück der Route 66.
Bis zum Tagesziel Kingman, erlebten wir eine wunderbare historische Strecke, durch die ehemalige Goldgräberstadt Oatman mit den dort wildlebenden Eseln und imposanten Bergketten Mohave Countys und den Black Mountains.Dazu passend: diverse railroad-/prison songs von Cash & Co.!





Ein langer, aber schöner Fahrtag endete zuletzt in der Stadt Kingman.Hier gastierten wir im Best Western A Wayfarer`s Inn-Motel, aßen saftige Steaks in einem empfohlenen Steakhouse, suchten einen ätzenden Walmart auf und landeten zu guter Letzt im moteleigenen Pool/Jacuzzi.
Die Vorfreude auf den Grand Canyon wuchs.
Good Night.

Sonntag, 13.5.2012

Erstaunlich, aber halb 7 etwa, waren wir raus aus den "california dreams".Das Best Western bot uns warmes Frühstück mit Eiern, Waffeln, Bacon usw...
Gestärkt und ganz gemütlich, begaben wir uns weiter via Route 66 bis zum Nostalgieörtchen Seligman.
Enorm lange Züge, einsam in herrlich weiten Landschaften eingebettet, Antilopen am Straßenrand und scheinbar verlassene Gehöfte rechts und links der Wegstrecken, ließen uns beim Fahren schwelgen.
Nochmal! Es bereitet unwahrscheinlich viel Spaß, hier mit dem Auto unterwegs zu sein.


Seligman besticht durch vielerlei Krimskram aus glorreicheren Tagen, Oldtimer, echte Rostlauben, diverse historische Utensilien und wenige alte Geschäfte.Viele Reiselustige suchen hier ihre "kicks on route 66".




Durch Williams und dann nördlich bis zur Yavapai Lodge, unsere nächste Unterkunft im Grand Canyon Village, ging es ohne Probleme weiter.Es war noch recht früh zum Einchecken, den Zimmerschlüssel bekamen wir noch nicht ausgehändigt, also liefen wir behände bis zum South Rim des mächtigen Grand Canyon, direkt zum Mather Point.Ich dachte im Vorhinein viel darüber nach, welche Wirkung die bekannteste Schlucht der Welt auf mich machen würde.Man kann nur sagen: ABSOLUT gigantisch und mit Worten, ja Bildern, nicht zu fassen!



Dieses einzigartige Naturwunder, mit seiner immensen Größe, offenbart ungeahnte Einblicke bis in 1,8 km tiefe Schluchten, entstanden durch den Colorado River über Jahrmillionen.
Absperrungen ignorierend, wagten wir uns mit teils mulmigen Gefühl, bis an den Rand.
Bei strahlender Mittagssonne liefen wir schließlich den Rim entlang, durch Wald und Flur, bis zum Yavapai Point, einen weiteren Aussichtspunkt.
Mit dem Chevy brausten wir nachmittags zurück bis Tusayan, um den heißerwarteten Heli-Flug anzutreten.Nach einem allgemeinen Sicherheitsvideo, flogen wir nun aufgeregt mit 2 Australiern und unserem deutschsprachigen Piloten, um das Grand Canyon Village herum, Richtung South Rim.
Beim Einflug in den Canyon, erfaßte uns, musikalisch über Kopfhörer die Sonnenaufgangsthematik "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss begleitend, echtes Gänsehautfeeling.



Der Flug dauerte in etwa eine Stunde, führte bis zum North Rim und zeigte uns das ganze Ausmaß des Canyons.190 eur/p.P. für dieses Abenteuer, haben sich vollends gelohnt, auch wenn`s zweien von uns, fast "entschärft" hätte.
Im Anschluß daran, aßen wir in einem knallbunten mexikanischem Restaurant, Tortillas, Salsas und Tacos.
Jetzt hieß es, ein wenig in der modern, nett eingerichteten Lodge, mitten im Wald am Grand Canyon, auszuruhen und hinterher hatten wir vor, uns den Sonnenuntergang am wohl gut geeigneten Hopi Point, anzuschauen.
Per Shuttlebus ging es immer am Schluchtenrand entlang, bis zum Ziel.Dort war am Abend natürlich eine Menge an Menschen zugegen, allesamt ganz gewiß beeindruckt und voller Ehrfurcht vor der prächtigen Abendrotkulisse an der Großen Schlucht!
Irrsinnig überfüllte Busse, brachten die Leute später zu ihren Ausgangspunkten zurück.
Wieder neigte sich ein schöner Tag dem Ende zu.






Montag, 14.5.2012

Da ich als Erster und das sehr früh, wach wurde,  stand für mich ein stiller Spaziergang im trockenen Nadelgehölz der unmittelbaren Umgebung zur Debatte.
Wieder zeitig ausgecheckt, verließen wir hernach den zweiten Nationalpark des Roadtrips via Osteingang, an der Desert View vorbei.
Erneut durchkreuzten wir auf geflirrten Highways weite, waldlose Gegenden.Automatikgetriebe und Tempomat machen sich bezahlbar, zumal Geschwindigkeitsüberschreitungen in Amerika streng geahndet werden.
Die "easy goin` "-Fahrt führte bis Cameron, wo wir in einem Navajo-Restaurant frühstückten.Sämtliche Herbergen, Einkaufsmöglichkeiten, Tankstellen usw., sind hier im Navajo-Reservat auch in derer festen Hand.Die Ureinwohner scheinen fast ausschließlich vom Tourismus zu leben, so ließen wir auch hier Einiges für Souvenirs.


Nordwärts bis Kayenta, kamen wir in Utah, dem Bienenkorbstaat an.Typisch sind: große Trockenheit, bergiges Gelände im Wechsel mit flachen horizontweiten Steppen und bekanntermaßen die Mormonenhoheit.


Jetzt aber befanden wir uns im Indianerland und wurden nett im "The View" Hotel begrüßt.Dieses Hotel liegt kongenial vis-á-vis dem Monument Valley gegenüber.Alle Balkone haben den herrlichsten Ausblick, den man sich überhaupt vorstellen kann.Wenn man irgendeinen Ort mit "Wilden Westen" assoziieren kann, dann das Monument Valley.Filmen, wie "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "Easy Rider" dienten die außergwöhnlichen Tafelberge als passende Kulisse.


Im Folgenden nun, wurde unser Wagen auf die Probe gestellt.Denn im Tal, zwischen den einzelnen Buttes, durchtuckerten wir die nächsten Stunden den sogenannten Valley Drive.Hierbei handelt es sich um eine Offroad-Strecke, gezeichnet durch etliche Schlaglöcher, Sandkuhlen und Felsbrocken.Tapfer und siegesgewiß, meisterte unser Chevy diesen tollen Drive, bei dem wir das Monument Valley wirklich hautnah erlebten.



Voller roten Staub und ob der Hitze geschafft, kehrten wir zum Hotel zurück und speisten traditionale Navajo-Küche zum Abendbrot( typisch gebackene Fladen aus blauem Mais, Schafseintopf oder eben auch vegetarisch).
Den restlichen Abend mit fantastischem Sonnenuntergang, verfolgten wir logischerweise vom Balkon und der Hotelterrasse aus.
Was für ein göttliches Panorama!

Dienstag, 15.5.2012

Was war bloß mit mir los?Ganz wie von selbst, ward ich 4.45 Uhr wach(der Wecker stand auf 5), der Sonnenaufgang zeigte sich bereits.
Über die Balkonbrüstung kletterten wir, auch die Anderen zogen nach, hinüber, um zur Hotelterrasse zu watscheln.Bei kühler Morgenfrische beobachteten nun wohl sämtliche Gäste des "The View", flüsternd und knipsend die Morgendämmerung.



Nach dem Auschecken machte uns ein leckeres Frühstückbuffett startklar für den weiteren Tag.
Wir steuerten zurück nach Kayenta, von dort aus auf die US 98 bis kurz vor der noch jungen Stadt Page.Rechts, als auch links der 98 findet man jeweils die Antelope Canyons.Uns schwebte der Lower Antelope vor, da der Upper Canyon angeblich überlaufener wäre.
Doch zunächst begaben wir uns, ein paar Autominuten weiter südlich von Page gelegen, zum Horseshoe Bend.Ein kleiner Fußmarsch vom Parkplatz und schon öffnete sich dem Auge des Betrachters eine spektakuläre Sicht auf den Bend.


Der Mäander des Colorado River windet sich an dieser Stelle hufeisenförmig um einen riesigen Felsen und bietet ein perfektes Fotomotiv.Bauchrobbend schauten wir erneut über den Schluchtenrand, das Fehlen von Geländern hat irgendwie seinen Reiz ;)
Jetzt zum Lower Antelope Canyon.
26 $ löhnen wir pro Person für den durch Wasser und Wind geschliffenen Slot-Canyon.Den überwiegenden Teil des Jahres liegt er trocken, bei durch Regenfälle, entstehenden, oft gewaltigen Sturzfluten, wird er unpassierbar.




In einer überschaubaren Gruppe wurden wir von unserem indianischen Führer durch den Slot-Canyon dirigiert.Die geriffelten Sandsteinwände ändern, je nach Lichteinfall, minütlich ihre Farben und somit die Lichtstimmung insgesamt.Einzelne Light-Beams, mannigfaltige Felsbögen, schmale Spalten, über Metallleitern hinweg, von einer Höhle in die Nächste und die dazu vorhandene Stille, machten diese etwa einstündige Wanderung zu einem besonderen Erlebnis.



Anschließend folgte ein Abstecher zum Lake Powell bzw. einem nördlichen Teil dessen, um vor malerischer Kulisse zu baden, Staudämme zu basteln, Krähen zu beobachten und Bilder eines Minisandsturms zu schießen.


Bei Abfahrt vom schöngelegenen Sandstrand nahe der Wahweap Bay, blieb unser Auto stecken.Zu viert hievten wir den Wagen aber rasch, problemlos aus der Bredouille und fuhren, am Glen Canyon Dam vorbei, weiter bis Kanab, danach nordwärts mit dem Ziel Bryce Canyon.
Nach und nach änderte sich die Vegetation unter aufkommender Bewölkung, in bergigeres, waldreicheres Land, welches ergo wesentlich mehr Niederschläge zu verzeichnen hat.
Eine mürrische, handverletzte, alte Dame wies uns unser heutiges Zimmer in der Bryce View Lodge zu, welches mit 14$ pro Nase, das günstigste, nicht minder Gute, unseres Trips war.



Abermals hatten wir kein Bock auf Fast Food und bedienten uns lieber am großartigen Dinnerbuffett des nahegelegenen Ruby`s Inn Restaurant.
Spa und Pool rundeten den erlebnisreichen Tag, zu guter Letzt erholsam ab.

Mittwoch, 16.5.2012

Kitzelnde Aufregung trieb Hardy und mich vor 5 in die Dunkelheit, mit dem Auto circa 1 Meile bis zum Bryce Canyon Nationalpark.Das Wärterhäuschen war sogar noch leer und durch den höherstehenden Wald war es so dunkel draußen, daß wir den angestrebten Sunrise Point verpaßten, dadurch wiederum den Sonnenaufgang erst 17 Meilen weiter, am Rainbow Point, zu Gesicht bekamen.Für diesen Fehlgriff aber sprach die totale Einsamkeit und Stille bei ebenfalls stimmiger, vortrefflicher Aussicht.







am Rainbow Point

Der Bryce Canyon, entstanden und geformt durch das Zusammenwirken von Ablagerung, Hebung und Erosion, inszeniert sich heute mit seinen farbigen Felspyramiden, den Hoodoos, als unübertroffen schönes Naturwunder.
Bei der Rückfahrt zum nun eigentlichem Ziel, dem Sunrise Point, beobachteten wir einiges an Wildbewegung am Straßenrand, welches sich auch hier nicht von Menschen stören ließ.
Dieser Sunrise Point bildet zusammen mit dem Sunset-, Inspiration- und Bryce-Point, ein kolossal beeindruckendes Amphitheater, welches man gesehen haben sollte.


Nachdem die beiden Anderen wach waren, wir im ansässigen All-In-One Shop unser Frühstück besorgten, ging es zum eben genannten "Theater" zurück.Der Beliebtheit halber waren aber nun deutlich mehr Leute vor Ort, welche genau wie wir, diverse Wanderwege in die Schluchten hinein wagten.





Wir wählten eine Kombination des Navajo-Loop-, Queen`s Garden- und Rimtrail.Durch enge Canyons mit steil aufragenden Wänden, über zahlreiche Serpentinen, vorbei an Thor`s Hammer, irrten wir später falsch, auf dem staubigen, "beschissenen" Horse Trail nach oben zurück."The most beautiful horses I`ve ever seen!" entgegnete uns lächelnd eine Amerikanerin, als wir am Ziel, geschafft, aber zufrieden, ankamen.


Nachdem wir den Park verließen, tankten wir in Carmel Junction und durchquerten bei stark aufgeheizter Luft, auf wieder schönster Route, den Zion Nationalpark, den wir wegen der Hitze und allgemeiner Abgeschlagenheit, nicht weiter aufsuchten.Der Pool des nächsten Hotels, "The Majestic View Lodge" in Springdale, war für uns mehr von Belang, zumal der Zion als zeitintensiver Park bekannt ist.
Vorher gönnten wir uns in der Stadt noch gutes(!) Fast Food und erquickten uns dann im kühlen Nass.




Die Köpfe wurden frei für:  "Viva Las Vegas!".


Donnerstag, 17.5.2012

Mit dem Zeitplus einer Stunde, kamen wir heute relaxt über die Interstate 15 im Silver State Nevada an.
Flott, direkt auf die, in die Mojave Wüste eingestampfte Stadt, Las Vegas, zukommend, machten wir dem bekannten, quietschbunten "Welcome To Fabulous Las Vegas"-Schild am Las Vegas Blvd unsere Aufwartung.




Trotz fehlender Motivation der Mehrheit, düsten wir nun zur etwa 1h entfernten Hoover-Talsperre.Bei heißen Temperaturen erkundeten wir ohne Museumsbesuch, grob das Areal, liefen einmal hinüber und verließen dann die nicht unumstrittene riesige Talsperre.





Unser Quartier in "Sin City" schrie förmlich nach uns, so checkten wir flugs im gebuchten Luxushotel Bellagio, unmittelbar am Strip gelegen, ein.Am Schauplatz von "Ocean`s Eleven" erwartete uns ein Riesenkomplex an Hotelzimmern, ja Suiten, Wasserlandschaften, Wintergarten, Kasino, Hochzeitskapellen, Shops, Restaurants und dem allseits berühmten Springbrunnen mit der Fontänenshow.Jedes größere Hotel in Vegas ist eine Stadt für sich, zu Fuß aber gut erkundbar.


Bellagio


Lobby

Im gegenüberliegenden Planet Hollywood, mit dem eher jüngerem Klientel, gönnten wir uns erst einmal ein Bier am heutigen Herrentag und observierten die Lage im Kasino.
Wie ißt man in Las Vegas?Natürlich wählt man eines der vielen Buffett Dinner!Wir blieben dem Bellagio treu, aßen für gute 30$ vom Feinsten und machten uns danach im Hotelzimmer fürs Nachtleben frisch.
Martin und Matze zockten im Planet Hollywood Kasino, Hardy und ich besichtigten den grellbunten, leuchtend glitzernden nächtlichen Strip mit Stipvisiten im Caesar`s Palace und weiteren Kasinos.




Menschen über Menschen, warme Nachtluft, Klimpern tausender Automaten, Zigarrenduft, Alkohol, Reklamelichter und Musik aus den verschiedensten Lokalitäten, bildeten die Atmosphäre am 6,8 km langen Strip.
            



Später trafen wir wieder auf die beiden Spieler, Martin gewann sogar beim Black Jack, zischten hier und da Cocktails, kehrten in der Diablo`s Cantina ein und liefen weiter, immer den Boulevard entlang.Obwohl viel los war, merkte man doch, daß das Gros der Touristen wohl erst am Wochenende kommen würde.
Den restlichen Abend trennten wir uns erneut.Martin verschlug es in irgendeine Rockbar, Hardy aufs  Hotelzimmer, Matze und ich suchten eine der vielen Bellagio-Hotelbars auf.Dort unterhielten wir uns bei köstlichen Cocktails, mit dem älteren Barkeeper, der nette Anekdoten aus vergangenen, scheinbar aufregenderen  Tagen, parat hatte.
Unsere eigene kleine, tiger- und heiratsfreie Hangover-Story ließ nicht mehr lange auf sich warten.

Shining?


Freitag, 18.5.2012

Mich zumindest, empfing der Katermorgen mit Kopfschmerz und diversen Nebenschäden, welche ich aber schnell und zum Glück, in den Griff bekam.
Am hellichten Tag ist die Partystadt in meinen Augen eher fad, wir schlenderten ganz gemütlich, wieder am Strip umher, aßen etwas im Denny`s und bummelten unter Kunsthimmel in der Shopping Mall des Caesar`s Palace.


Heute gabs dann, weil es so gut war, wieder das Buffett im Bellagio zum Abendessen.Die 10$ teurere Luxusvariante war, na klar, sehr exquisit, bietete jedoch nicht wirklich viel mehr, im Vergleich zum Vorabend.
Gleich zweimal hintereinander faszinierte uns die mit Musik von Sinatra oder Boccelli/Dion begleitete Fontänenshow am Hotel.Passend zur Musik, sieht es aus, als würden die Wasserfontänen zur Musik auf dem See tanzen.Am Ende schießen dieselben bis zu 75m in die Höhe und fulminieren mit imposantem Knall.
Aber dann hieß es, rein ins Taxi und ab zum Stratosphere Tower.Zügig ging`s zum nördlich, am Strip gelegenen Aussichtsturm.



Bei grandiosem Ausblick auf das hell leuchtende Vegas, ließen wir uns vom "Big Shot", eine Art Freefall-Tower, am Turmmast hochkatapultieren und im freien Fall zurückbrausen.
Danach stiegen wir, über den Dächern der Stadt, ins X-Scream, die kürzeste Achterbahn der Welt, ein.
Ein bißchen irre war das schon.



Zum krönenden Abschluß, bevor wir müde in die Betten fielen, gewann Martin abermals 70 $ beim Zocken.
Las Vegas sollte man mal erlebt haben, mir persönlich reicht aber ein einmaliger Besuch.Das Death Valley im Folgenden, war schon viel mehr nach meinem Geschmack.

Samstag, 19.5.2012

Die allüblichen Morgenrituale eines jeden von uns perfekt eingespielt, verließen wir Vegas zeitig, um das Death Valley anzusteuern.Zum günstigen Tanken, dem Auffüllen der Wasservorräte und zum Frühstücken, erwies sich der Ort Pahrump als letzte Station vor dem Todestal.
Nach der Durchfahrt von Death Valley Junction, passierten wir bald den Parkeingang.Es wurde am späteren tiefsten Punkt des Tals wärmer und wärmer, bis zu 40° Celsius entsprechend der ortstypischen Angabe von 104 Fahrenheit.



1. Ziel: Dantes View erreichten wir nach einigen Meilen, tätigten dort bei angenehmer Brise, einen kleineren Spaziergang und erfreuten uns am überwältigenden Panorama mit Blick auf den tiefsten Punkt, Badwater, sowie auf den Mount Whitney in der Ferne.




2. Ziel: Zabriskie Point: Hier blickten wir auf dünenartige Sandsteinkämme in unwirklicher, lebensfeindlicher Wüstenlandschaft.Verschiedene Farbabstufungen machten dieses Bild unvergeßlich, trotz des gleißenden Mittagslicht.Der gleichnamige Film "Zabriskie Point" ist im Übrigen nach diesem schönen Aussichtspunkt benannt.




3. Ziel: Artist Drive: Richtung Badwater fahrend, starrte ich die ganze Zeit, nach dem Mushroom Rock Ausschau haltend, aus dem Auto.Recht schwer zu finden, freute ich mich deshalb riesig, den durch Wind und Wetter bizarr geformten Stein, am Wegesrand zu sichten.
Der Artist Drive wies uns, auf seinen kurvenreichen, etwa 10 Meilen, ein breites Spektrum an farbenfrohen Gesteinsschichten auf.Diese One-Way-Strecke sollte man hier nicht verpaßt haben.

Mushroom Rock

Artist Drive

4. Ziel: Badwater Basin: Der mit 86 m tiefste Punkt der USA, besticht durch den sich dort befindlichen fast ausgetrockneten Salzsee in unvergleichlicher Umgebung.40° Celsius ließen wir unbeachtet und stolzierten begeistert, direkt in die Salzpfanne hinein.

















Durchgeschwitzt erreichten wir im Anschluß, nachmittags, den letzten Halt im Death Valley:

5.Ziel: Furnace Creek: Eine Oase mit schicker Hotelanlage und Besucherzentrum, verleitete uns zum Luftholen, Eisessen und Souvenirs kaufen.Ein dort aufgestelltes Schild, wies uns die hier 1913 aufgezeichnete Rekordtemperatur von 56,7° C auf.
Das Verlassen des Death Valley, zog sich eine ganze Weile, vorbei an Sanddünen, durch bergige Landschaft und über horizontweite Straßen, so dahin.
Wir trennten uns jetzt vom staubigen, trockenen und sandigen Teil unserer Route im Südwesten und kamen so langsam weiter in den Norden, östlich der Sierra Nevada, früh am Abend, in Lone Pine an.







Dieser Ort diente mit seiner ausgezeichneten Lage, vor den Alabama Hills, zahlreichen Western-Filmen für Außenaufnahmen.
Im dann eingecheckten Hotel, der Historic Dow Villa, residierten damals viele der alten Westerngarde, wie John Wayne oder William Boyd, dessen bevorzugtes Zimmer, wir für die kommende Nacht, bewohnten.
Ganz gemütlich, mit Restaurantbesuch, Pool/Spa oder eben auch Internet, ließen wir den langen Tag ausklingen.

Historic Dow Villa Hotel

Der Tioga Pass, das wußte ich bereits vor der Reise, war freigegeben.So konnte der nächste Tag kommen.
Nighty night everyone!

Sonntag, 20.5.2012

Lone Pine ist schon ein nettes Örtchen, dient aber wohl hauptsächlich nur als Touristenherberge bei der Durchreise.So halb 9 verließen wir es via der US 395 und kamen nach ungefähr 2h in Bishop an, wo wir erneut im Denny`s "breakfasteten".Auch in Gefahr, daß es langweilig wird, aber das Wetter war wieder genial und die Weiterfahrt bis zur Abbiegung in den Yosemite Nationalpark ganz entspannt.
Kurz vor Lee Vining am Mono Lake, bogen wir westwärts über die schneebefreite Tioga Road, in ein mehr als 3000 Quadratkilometer großes Waldgebiet ein.Der Tioga Pass öffnet meist erst im Juni, Schneereste waren weithin sichtbar, hier oben in über 3000m Höhe.



Was freuten wir uns, endlich mal wieder , als Havelländer, richtigen Wald zu sehen.Superschöne Landschaften, alpengleich, bei 20°C, stoppten wir zunächst am Ellery Lake und ein Stückchen weiter, für "unser" Schneebild.






Der nächste Anlaufpunkt war der Olmsted Point, von wo aus wir einfach wegelos den nächstbesten Gipfel erklommen, um einen prima Überblick über das Gelände zu gewinnen.Der Half Dome und verschiedene Seen, gaben dem Ganzen einen majestätischen Glanz.




Weiter, bis zum Yosemite Valley, dauerte es noch Einiges an Zeit, um durch den nicht enden wollenden Wald, bergab im Tal anzukommen.
Am Bridalveil Fall, einen 188m in die Tiefe stürzenden Wasserfall, hielten wir und wurden in dessen direkter Nähe so ziemlich naß.Rehe liefen neben und zwischen den hier vielen Menschen ungestört äsend herum.





Später fuhren wir durch das riesige Tal.Massen an Touristen und Camper verdarben uns ein wenig die Lust, hier noch groß was zu unternehmen.Hier zeigte sich, daß der Yosemite einer der populärsten Nationalparks Amerikas ist.
Während die anderen beide im Auto chillten, lief ich mit Hardy noch zum Yosemite Fall, einem der höchsten Wasserfälle der Welt.Auf der großen Wiese mit Frontalblick auf den Half Dome, dem Wahrzeichen des Yosemites, positionierte sich ein Reh, unbehelligt, modellike für`s Foto.Herrlich!




Übernachtet wurde heute in El Portal, in der Yosemite View Lodge, kurzum, in Parknähe, am reißenden Merced River.




Bevor wir den Swimmingpool beehrten, vertilgten wir zu kühlem Bier, 4 große, schmackhafte Pizzen.
Die letzten Tage des bislang tollen Roadtrips standen bevor.
"If you`re going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair......."

Montag, 21.5.2012

Früh am Morgen fädelten wir uns nochmals in den Yosemite Park ein und benötigten nahezu eine Stunde bis hoch oben auf den Glacier Point.Dieser Viewpoint, ebenfalls ziemlich überlaufen, bietet einen atemberaubenden Blick auf das Yosemite Valley, den Tunnel View, Half Dome und diversen Wasserfällen.

Tunnel View hinter dem Wawona Tunnel

Half Dome
Weit übertroffen und wesentlich besser, ergab sich die Aussicht vom Sentinel Dome.Wohl wegen des 1,5 Meilen Hike bergauf und fehlender direkter Zufahrt vom Glacier Point aus, ist es hier auch angenehm menschenleerer.Der 360° Panoramablick an diesem zweithöchsten Punkt im Park, hat mir mit Abstand am besten gefallen.




Andächtig genossen wir diesen einmaligen Ort und schritten nach diesem Erlebnis die Wanderstrecke wieder bergab.

                                          







Danach dauerte es etwas, bis wir mit dem Chevy die serpentinenreiche Fahrt bis zum Mariposa Grove im Süden des Yosemites schafften.Der Plan, dort zu parken und den Rundweg bei den Mammutbäumen zu gehen, verlief sich wegen überfüllter und somit gesperrter Parkplätze im Sande.Kurze Überlegung und uns kam der Entschluß, die Redwood Mammutbäume im Muir Woods National Monument, eine halbe Stunde nördlich von San Francisco, aufzusuchen.
San Francisco erwies sich sowieso als nächstes Etappenziel, also machten wir uns flugs auf den circa 4,5 h langen Fahrtweg.
Von Oakhurst auf die 41, weiter über verschiedene Highways/Interstates, vorbei an Obst-/Pistazienplantagen, riesigen Feldern und hügeliger Landschaft, passierten wir am frühen Abend die Richmond San Rafael Bridge.Dichte Wolken, scheinbar in greifbarer Nähe, bestimmten hier in Pazifikreichweite das Bild.





Auch für das Muir Woods Monument galt der Annual Paß, folglich enterten wir rasch den urzeitlichen Küstenwald.Noch nicht mal richtig reingelaufen und schon enthüllte sich die magische, dunkle Welt der gigantischen Redwood Mammutbäume.




Vollends begeistert liefen wir einen Teil des Rundwegs und bestaunten die bis zu 110m hohen, damit höchsten Bäume der Welt, welche bis über 1100 Jahre alt sind.Wäre Tyrannosaurus Rex hier noch umhergestriffen, hätte es mich nicht verwundert.





San Francisco selbst, erreichten wir, durch den dicken Küstennebel, von Norden aus, über die Golden Gate Bridge.Ob wohl morgen, bei der geplanten Fußüberquerung, die Brücke frei von Nebel sein wird?
Das Buena Vista Motor Inn in der Lombard Street, ein relativ annehmbares Mittelklassehotel, sollte für die kommenden 3 Tage als perfekter Ausgangspunkt für Erkundungen in "Frisco" dienen.
Im coolen Lokal, Mel`s Diner, fünfzigerjahre-stilecht mit Jukebox und entsprechender Speisekarte, ließen wir es uns gut gehen.



Dienstag, 22.5.2012

Endlich kommen wir zu San Francisco!
Nach einem frühen spartanischen continental Breakfast, brachen wir zum Pier 33 auf.Noch von Deutschland aus, hatte ich "early-bird" Tickets für den anvisierten Alcatrazbesuch vorbestellt.Diese wollten nur noch abgeholt werden, um 10 Uhr brachte uns eine Fähre anschließend zur weltbekannten ehemaligen Gefängnisinsel.Bei frischem Wind, strahlender Sonne und Möwengeleit, hatten wir eine kurzweilige Überfahrt über die San Francisco Bay.

The Rock
Alcatraz, "Feld der Verzweiflung", "Insel des Teufels" oder einfach nur "The Rock", diente zuerst als militärische Befestigungsanlage, später, bis 1963, als Hochsicherheitsgefängnis und heute als Anziehungspunkt für Interessierte aus aller Welt, aber nach wie vor als Brutstätte für vielerlei Federvieh.




Ein bisweilen mystischer, insgesamt ausgezeichneter Audioguide führte einen Jeden von uns durch den gesamten Zellentrakt, mit allem, was dazugehört, auch den Außenbereichen, mit weitreichender Sicht auf die Kulisse San Franciscos und der Golden Gate Bridge.Flora und Fauna werden hier durch verschiedene Seevögel und seltenen Pflanzen eindrucksvoll bestimmt. Eine wahrhaft lohnenswerte, lehrreiche Besichtigungstour.












Das nächste Ziel lag gleich nebenan, das Hafenviertel Fisherman`s Wharf und der Pier 39.Schon von weitem hörte man das Ächzen und Brüllen der Seelöwen, die sich zahlreich auf den vorhandenen Steganlagen in der Sonne aalten und um die besten Plätze kämpften.Ein Schauspiel sondergleichen.






Ansonsten war mir persönlich der Pier mit seiner maritimen Umgebung viel zu voll, Geschäfte, Restaurants und Aquarium ließen wir außen vor und holten uns lieber ein 3-Day-Pass fürs Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel, vornehmlich natürlich der Cable Car!
Bergauf und bergab, mit enormen Höhenunterschieden, hatten wir nun das Vergnügen, mit dem Wahrzeichen San Franciscos ein paar Stationen zu gondeln.






Fastfoodlike stillten wir unseren Hunger, um dann mit dem Bus bis zur Fell Str zu fahren, wo Matze ein Comic-Geschäft aufsuchte und wir schließlich zum Alamo Square weiterschlenderten.Dort besichtigten wir vor moderner, urbaner Häuserskyline, die Painted Ladies.



Beim Weitermarsch zur Haight Ashbury, einem alten Hippieviertel, wurde mir der Charme dieser tollen Stadt erst so richtig gewahr.Nicht umsonst gilt San Francisco als wohl schönste Stadt der Staaten.



Das Hippieeske der Haight Ashbury ist leider heutzutage eher rudimentärer Art, dennoch kultbehaftet wegen des immer noch vorhandenen "Peace & Love" Flairs.
Es wurde abendlich, wir begutachteten nach erneuter Cable Car-Fahrt, die wohl kurvenreichste Straße der Welt und konnten es sodann kaum erwarten, die Golden Gate Bridge zu überqueren.



Golden Gate Bridge!
Diese typisch rote Hängebrücke mit einer Gesamtlänge von 2737m, ließ sich bei pittoreskem Abendrot prima erlaufen, obwohl meine Füße schon langsam schlappmachten.






Martin, der zum Weitergehen irgendwann keine Lust mehr hatte und einfach nur von der Brüstung aus, in die Ferne schaute, hatte plötzlich ein Vergnügen besonderer Art.Ein sehr aufmerksamer Beobachter schien einen, der hier häufig auftretenden Suizide zu erwarten und verständigte die Polizei.Mehrere Polizeiautos rückten an, sperrten die rechte Fahrbahn und näherten sich bedächtig meinem nichtsahnenden Bruder."Sir! Are you depressive?" ließ ihn aufhorchen und panisch abwinken.Es benötigte einiger Worte, um die Sache zum geklärten,schulterkloppfenden Abschluß zu bringen und Martin dann doch noch zum freiwilligen Weitergehen zu bewegen.

there is hope



Wir weilten währenddessen gemütlich auf der anderen Seite und fanden Gefallen am großartigen Ausblick auf die Stadt mit ihrer nun schön ausgeleuchteten Brücke.




An diesem Tag stellten wir merklich fest, daß wir, was das Zufußgehen anbelangt, den Rekord auf der gesamten Reise erlangten.
Mel`s Diner diente verdienterweise als krönender Abschluß.
Bis Morgen!

Mittwoch, 23.5.2012
Heute ging so jeder seinen fast persönlichen Weg.Martin und Matze shoppten sich seperat durch die City, während ich mit Hardy ab etwa 8 Uhr auf weiterer Erkundungspirsch wollte.
Mühsam wurde Hügel um Hügel genommen, bis wir beim noch geschlossenen Coit Tower ankamen.
Unterwegs beobachteten wir in einem Park die vielen, überall verteilt yogapraktizierenden Asiaten.







Der Coit Tower, ein nach einer Feuerwehrspritze nachempfundener Aussichtsturm, gab uns einen Riesenblick auf das teppichwellenförmige San Francsico.


Transamerica Pyramid




meditation near the tower
Nun liefen wir zum nicht weit entfernten Finanzdistrikt, aus welchem das höchste Gebäude der Stadt, die Transamerica Pyramid, herauslugte.Erinnerungen an New York erfaßten mich beim Durchgehen dieses Viertels.
Mit der U-Bahn(ja, die gibt`s tatsächlich) rasten wir, wo doch in San Francisco alles entschleunigter wirkt, zum Mission District.Man findet dort das älteste Bauwerk der Stadt, die Mission Dolores, welche auch als Ursprung "Friscos" gilt und bisher sämtliche Erdbeben überstand.



Mission Dolores




Wie still und verlassen doch Teile der Metropole erscheinen!
Am Union Square dagegen wurde es wieder voller und lauter, Shopping im Macy`s und Co., war unser beider Sache nicht.Also...ab zur nächsten Straßenbahn(wir hatten bald alle möglichen Verkehrsmittel durch), nochmal zum Pier 39, Souvenirs kaufen und etwas essen.




Unsere Frage, was wir den Rest des Tages anstellen könnten, brachte uns erneut, zu Fuß, zur Golden Gate Bridge.Immer an der Küste entlang, mochten wir uns jetzt der Brücke von unten her nähern.
Der Pazifik, der Wind und Sand, Seevögel, die Surfer, Jogger und Spaziergänger, Radfahrer, Hundesitter und die alles überstrahlende Sonne, machten den behaglichen Streifzug dorthin aus.





Was schmerzten unsere Füße, also fuhren wir mit dem Bus zurück zum Hotel und, weil`s so schön ist, hauten wir uns, wieder vereinigt, in Mel`s Diner die Bäuche voll.Supergute Milchshakes, Maissuppe, Steak vs Vegetarisches, Mashed Potatoes und und und.....
Total müde und erschöpft ist der zweite San Francisco Tag zum Ende gekommen.
"Frisco"-dich besuche ich irgendwann wieder!
Dieses Mal ging es aber vorerst auf die letzte Station des Roadtrips, den Highway No. 1!
Gn8 San Francisco!

Donnerstag, 24.5.2012

Pünktlich, früh am Morgen, bei gutem Wetter, verließen wir San Francisco und enterten problemlos den Highway No.1 bei Santa Cruz.
An der Monterey Bay kamen wir alsbald auch zur selbigen Stadt.Hardy`s Plan, auf Spuren des 1967 stattgefundenen International Pop Music Festival zu wandeln, führte uns zum Festivalgelände, den County Fairgrounds.Naja, stacheldrahtumzäunt, kann man dort nicht mehr viel entdecken, demnach fuhren wir nach kurzem Rundgang, weiter.




Den mautpflichtigen 17-Mile Drive direkt an der Küste, kann man sich wegen der tollen Aussicht bei tosender Brandung, den scenic points wie zb. den Bird Rock oder die Lone Cypress, durchaus geben.
Mich beschlich aber das ungute Gefühl, man finanziert mit der 10 Dollar-Gebühr den Luxus der anwohnenden High Society, mit ihren ausladenen Golfplätzen und schicken Villen.

Bird Rock


Lone Cypress
Weiter nach Carmel by the sea.
Die Hoffnung, bei Clint Eastwood`s Mission Ranch, einer idyllisch gelegenen Hotelanlage, dessen eigenes Bier, das "Pale Rider", zu erwerben, zerschlug sich wegen Nichtwissens des Hotelpersonals.Schade.
Auf den unbeschreiblich schönen Küstenstreifen "Big Sur" reisten wir ohne längere Zwischenstops bis San Simeon gemächlich weiter.Diese Strecke ist bisweilen so kurvenreich, daß es einem leicht auf den Magen schlug.





Das Best Western Cavallier Oceanfront Hotel machte seinem Namen alle Ehre.Direkt am weitläufigen Strand gelegen, bekamen wir wieder ein tolles Zimmer mit Blick auf den Ozean.Starke Windböen machten das Baden im zudem kalten Meerwasser ungemütlich, also hoppsten wir wieder in den Hotelpool.
Trotz strahlendem Sonnenschein, war dieser Tag am Meer, der Kälteste der gesamten Reise.
Während sich die anderen drei danach ausruhten, schnappte ich mir das Auto und fuhr ca. 6 Meilen auf dem HW 1 nordwärts zurück.Denn da hatte ich Lust, mir die Seeelefanten/-löwen Kolonie unmittelbar am Strand, anzugucken.Ein witziges, äußerst unterhaltsames Schauspiel bei untergehender Sonne!











Vom Concierge des Best Western, mit übertrieben ausgesprochenem "The restaurant is veeeeeeery popular", empfohlen, aßen wir im hotelnahen Restaurant, dann tatsächlich sehr lecker und zu moderaten Preisen.
Einer kleiner Nachtspaziergang, im Hintergrund das Rauschen des Pazifiks und zuletzt am lauschigen Lagerfeuer unterhaltend gesessen, war`s auch für heute gewesen.
Gute Nacht!



Freitag, 25.5.2012


In Ruhe ausschlafen, bis halb 10, lautete unsere Devise, denn die aktuelle Fahrstrecke bis Santa Barbara war überschaubar.
Nach dem Verlassen des ziemlich kühlen, seewindgeplagten San Simeon, waren wir in guten 2h bereits in der teuersten Wohngegend der Vereinigten Staaten, dem hübschen Santa Barbara.
Die Fahrt führte uns an den Stränden von Morro Bay und Pismo Beach, an bergigen Weinanbaugebieten, vorbei.
Mit frischem Obst, Bagels und Kaffee bewaffnet, herrschte hier reinstes Sommerwetter.Nach dem Check-In im Sandman Inn-Motel in der State Street, zog es uns zum sehr stürmischen Strand.Bei meterhohen Wellen kühlten wir uns ab und verließen den Strand im Anschluß, da einem der Sand förmlich um die Nase wehte.
Ein letzter Tag endete ganz ruhig und besonnen mit diversen Pool- und Jacuzzi-Spielchen unter herrlichen Palmen.Vom Denny`s in der Nähe des Motels waren wir aber dieses Mal enttäuscht.



  


Samstag, 26.5.2012


+++Ausschlafen+++Sachen packen+++passables continental breakfast+++Navigation Alamo Rental Car Station L.A.+++zügige Übergabe+++Shuttle-Service Airport+++6h(!!!) Zeit+++oh Gott!!!+++pünktlicher Abflug+++London+++Bekannte getroffen ^^+++pünktlicher Abflug+++Berlin Tegel


this is the end, beautiful friend.....


Fazit


Was für eine Mammuttour, in nur 17 Tagen!
Viel, ja sehr viel, haben wir gesehen, erlebt, erfahren und genossen.Trotz aller Bedenken vorab, gab`s keinen Streß oder Komplikationen jedweder Art.Natürlich kann man( und ich werde!) an all den einzelnen Stationen immer länger weilen, aber für uns als Ersttäter, mit der begrenzten Zeit und in dieser Konstellation, war es super und wird eindringlich zum Selbermachen empfohlen!
Mich persönlich hat der US-Virus gepackt.Unendliche Weiten wollen noch entdeckt oder vertieft werden.

"Ich bin dazu bestimmt, den Longhorns zu folgen, bis ich zu alt bin, ich arbeite für meinen Lohn, Jungs, und ich werde mit Gold belohnt."


The Lone Star Trail