Sonntag, 26. Juni 2016


16 Tage Island - Der Ring


"Compared to America or Europe, God isn`t a big part of our lives here. I don`t know anyone here who goes to church when he`s had a rough divorce or is going through depression. We go out into nature instead!"

Björk


Day 1 (22.5.16) - Raumschifflandung

Mein lang gehegter Traum wurde wahr, 16 Tage einmal Island rundherum.
Alles nicht gaaaanz günstig, aber mit etwas Vorplanung und Wahl der Vorsaison doch gut machbar.
WOW-Air reichte uns alles Billigairline vollkommen, um in 3h oder so bis Keflavik zu gelangen.
Sonne und Vorsommerwärme in Berlin, Sonne und Vorsommerkälte an Islands Westküste.....tippi toppi!
Daß aber noch so viel "Weiß" den Hauptteil der Insel bedeckte, überraschte uns schon.



Nachmittags, 2 Stunden Zeitgewinn, übernahmen wir unseren Mietwagen, einen Peugot 308 in fast dörflicher Ruhe, tingelten zum nächstgelegenen Supermarkt, kauften teuer ein und steuerten auf unser Hostel in der Hauptstadt zu.
Das Galaxy Pod Hostel....ein Japaner in Reykjavik quasi. Praktisch, schick und witzig.



Es wird im Mai auf Island nicht dunkel, also so gar nicht. Und Zeit blieb uns mehr als genug, um uns mal ein wenig in der Stadt, oder von mir aus auch im Städtchen, umzuschauen.
Ein Ziegenkopf auf Felsmauern, Wohnhäuser mit Ostblockcharme, aufgepeppt mit Graffitis, Stop an der größten Kirche Island, der Hallgrimskirkja, schneidend kalter Wind an der Küste, entspannte, unhektische Atmosphäre und die quälende Suche nach dem passenden Restaurant.
Mußten uns doch erst einmal an die Preise gewöhnen und entschieden uns für teuer, aber lecker Burgermenü im Chuck Norris Grill, mit netter, dicklicher Bedienung.




An der Küste Reykjaviks gefiel es uns am besten.
Das Konzerthaus Harpa macht was her und auch das Sonnenschiff Sólfar vor schneebedeckter Bergkulisse ist fotografisch umkämpft.
Fasziniert von der Helle am späten Abend schlenderten wir, nochmals an der Hallgrim vorbeikommend, allmählich zum Nachtquartier.
Ein sehr schöner Start in aufregende 2 Wochen.







Day 2 (23.5.16) - Fjordumschiffung

Was für eine Affenhitze im Raumschiff! Mit 8 Leuten und doch einigermaßen engen Kabinen ist`s auch kein Wunder.
Beim Zähneputzen im Übrigen kam mir des schwefelhaltigen (es stinkt eierfaulig) Wassers wegen das Kotzen.
Das ist in einigen Gebieten Islands aber nicht unüblich, so gewöhnte ich mich irgendwann auch daran.
Der Tag begann mit Regen, das kann ja heiter werden ;)
Nach selfmade breakfast entflohen wir dem Ganzen und anvisierten unser erstes Ziel: den Thingvellir Nationalpark.
Das Besondere: dort steht man zwischen 2 Erdplatten, der Nordamerikanischen und der Eurasischen, welche hier überall sichtbar, auseinanderdriften.


Reitpfade treffen in Thingvellir seit Jahrhunderten zusammen, ein magischer Ort der großen Versammlungen zu Zeiten der Wikinger und des Annahmebeschlusses des Christentums.
Vom Regen blieben wir dann verschont und konnten uns so nach Lust und Laune zwischen den Kontinenten hin und her bewegen.
Viele Leute waren zugegen, aber gut, erfahrungsgemäß wußten wir uns zu helfen.....einfach weiter....
denn am Ende der Reise sollten wir es hier nochmal versuchen.








Unter grauem Himmelszelt ging es teils offroad weiter nördlich.
Zufällig kann man auf Island immer und immer wieder auf Wasserfälle treffen.
Ganz allein genossen wir die Tristesse am plötzlich dagewesenen Porufos, während eisiger Wind uns die Gesichter durchschnitt.













Die Weiterfahrt vollzog sich am immens eindrücklichen Hvalfjördur-Fjord, hier und da ein Geocache mit immer wieder kleinen und auch großen Entdeckermöglichkeiten. So machts Spaß.
2 Stunden später unser Tageshighlight: Der Hraunfossar und Barnafoss
Dutzende kleinere Flüsse, scheinbar direkt aus Lavagestein kommend, ergießen sich in den wunderbar blauen Fällen, so daß wir doch einige Zeit an diesem schönen Ort verbrachten.









Unser erstes Hotel brauchte noch ein wenig Zeit, welche wir mit einem Stop an einer ersten blubbernden heißen Springquelle die sich aus dem gleichnamigen Hügel, dem Deildartunguhver hervortut.


Auf die nahe feilgebotenen "Schwefel"-Tomaten verzichteten wir, mit heißüberdampften Gesichtern machten wir uns auf nach Borganes.
Unser schön gelegenes, bei sonnigerem Wetter sicherlich mehr hermachendes Hotel hieß Hafnarfjall.
Nach Check in bei einer schon sehr alten Dame(die Isländer überdehnen so herrlich die Vokale "u" und "o" im Englischen), überschauten wir blitzschnell das Ministädtchen Borganes, überblickten weit die Gegend von der Siedlerkirche und den Felsformationen dahinter und bekamen etwas Sorge, noch ein Restaurant zu finden, so still war es allerorts.









Dann aber peppten wir den schönen richtigen ersten Tag im von außen unscheinbaren "The Settlement Centre Restaurant" auf.
Natürlich gabs fangfrischen Fisch, teures Bier....aber Essen, Ambiente....alles exzellent!!



Day 3 (24.5.16) - Düster, sturmgeplagtes Snaefellsness

Türen und Fenster knallten sturmbedingt im Hotel, unserer Laune tat dies aber kein Abbruch.
Wir frühstückten ausgiebig und erahnten beim Blick durch die großzügige Fensterfront der Breakfastlounge die heutige Wetterlage.
Die Pferde gesattelt ging es dann durch für uns Flachländer ziemlich schöne Gegend zur Halbinsel Snaefellsness.
Schneebedeckte Berge, weite Landschaft und düstere Wolken begleiteten uns, bis wir einen ersten Pausenstop einlegten.


















An der Küste von Arnarstapi tätigten wir unsere erste kleine Wanderung auf Island.
Die Begrüßung erfolgte durch die Steinskulptur Bardur Snaefellsas, an der ich mich cachesuchbedingt erstmal verging.


Kühler Küstenwind sorgte dafür, daß wir unsere Klamotten enger zogen und schon befanden wir uns auf dem 2,5 km langen Klippenpfad nach Hellnar.











Hier zeigte sich die sehr rauhe Seite des Landes, die Kargheit der Natur, dennoch in bereits zarter Blüte stehend, sehr eindrucksvoll. Das Glück, überwiegend allein zu laufen brachte dann trotz des ungemütlichen Wetters, Genuß pur.




Bevor wir dem grimmigen Baldur zum Abschied die Hand schüttelten, liefen wir noch entgegengesetzt zum mächtigen Steinbogen Gatklettur.





















Weiterfahren! Immer Richtung Nord-West, den Steinschlag des Vormittags versuchsweise ignorierend, erreichten wir bald Saxholl.
Für die nächste Stunde zog uns dieser große Vulkankrater in seinem Bann.
Der Aufstieg allerdings war nicht ohne! Ne Oma mit Krückstock oder kleine Kinder wären, so glaub` ich, einfach vom Berg gewedelt worden, so stürmisch war es!
Die letzten Meter nach oben mußte man gar nichts machen, der Auftrieb vollzog sich von ganz alleine.
Die Ausicht in alle Himmelsrichtungen und in den begrünten Krater selbst waren fantastisch.




Als nächstes setzten wir uns mit dem sagenumwobenen, kirchturmartigen Kirkjufell auseinander.
Völlig genial setzt sich dieser 463m hohe, tolle Berg im Westen Islands in Szene.
Leider blieb uns, zeitlich bedingt, der Aufstieg, welcher wohl nur für Schwindelfreie empfehlenswert ist, verwehrt.


Bei der Rückfahrt am späten Nachmittag überraschte uns die Lage eines Geocaches bzw. des Geheimnisses, welches sich dahinter verbarg.
Denn dort offenbahrte sich uns ein toller Wasserfall, der seine Fracht tief ins weite Land trieb und von einer kleinen Schafherde bewacht wurde.




Zuguterletzt fuhren wir noch zum Wasserturm Borganes`, natürlich mit Aussicht auf den stillen Ort, kauften etwas günstiger im Bonus Supermarkt ein und ließen den Tag mit akzeptablen Bier ausklingen.

Day 4 (25.5.16) - Krater, Schotterpisten,Monstertroll und Lost Place Ponies

Ganz wolkenverhangen begaben wir uns unbedeindruckt dessen, zum ersten Tagesziel, dem Grabrok Krater.
Während sich die Laune des Wettergottes nach und nach besserte, bestiegen wir fast allein den imposanten Vulkankrater, umrundeten selbigen einmal oben und schließlich auch unten.




Im Weiteren wollte ich unbedingt einen Lost Place Cache, namens `Fool On The Hill` finden.
Hier zeigte sich wieder einmal, was man so neben/abseits all den Touristen-Spots finden kann.
Wir parkten unseren Peugot fernab der verlassenen Hauses vor einem Gatter nahe der Straße.
Von Weitem erblickten wir das gruselige Landhaus und bewegten uns frohgestimmt darauf zu.
Hier grasten so einige sehr zutrauliche Islandponies, was für eine herrliche Kulisse.
Eins dieser possierlichen Tiere schnappte immer nach meinem Rucksack....aber da gabs nichts zu holen!



Ganz begeistert zogen uns die Ponies in ihrem Banne, dann aber gabs ja noch die Dose mit dem Logbuch auf dem Dachboden des Hauses.
Alte Sättel, Möbel, zerissene Zeitungen und allerelei Wohnkrimskram standen teilweise noch so, als hätten die Eigentümer irgendwann mal plötzlich flüchten müssen.
Wie ich solche Orte liebe!




Alsbald sollte die Schotterpiste rund um die Halbinsel Vatness befahren werden.
Das Ganze zog sich ganz schön in die Länge, denn einen weiteren Steinschlag wollten wir nicht riskieren.
Auch hier wieder tolle Aussichten auf Land & Meer. Und die Lämmer überall.....




Die eigentlich gesuchte Seehundkolonie blieb uns verwehrt, aber da gab es ja noch den ungestümen Basalttroll.
Dieser 15m hohe Felsen an der Ostseite von Vatness ist einer Sage nach ein versteinerter Troll, der das Kloster Pingeyrar mit Steinen bewarf und von der Sonne alsdann versteinert wurde.
Meine EC-Aufgabe war es einen Vergleich mit einem Tier zu finden, was durchaus zu Diskussionen führen kann.



Hvitserkur

Mit genügend Zeit im Nacken bezogen wir unser Hotel Borgarvirki, welches total abgelegen in der Pampa stand und einen Eindruck von Ost-Ferienlager hinterließ.



Ein teurer Lebensmitteleinkauf war wieder nötig, einen Zwischenstop an irgendeinen abendlichtüberstrahlten Flußlauf und dann die tolle Aussicht von einem längst erkaltetem Lavafelsendom.




Day 5 (26.5.16) - Akureyri Vs. Dalvik

Immerfort via der Ringstraße gen Osten, wurde unser nächstes Ziel die Stadt Akureyri.
Zuvor gabs jedoch wieder einen GC-Stop, der sich abermals voll und ganz lohnen sollte.
Kolugljufur, ein echter Geheimtip, ist ein mächtiger Wasserfall, der sich kolossal in einen tiefen Canyon ergießt.



Wie winzig man selbst doch sein kann, offenbahrt das obere Bild! Einfach fantastisch!
Zwischenstops gab es danach immer wieder, typisch zum Beispiel sind auch die Beschilderungen Islands:


Irgendwo auf der Weiterfahrt stolzierten wir ein wenig in einem Vogelschutzgebiet umher, herrliche Gegend, aber der Brutzeit wegen eigentlich gesperrt und für uns dann zum Abbruch zwingend.















Allmählich schlängelte sich unser Auto bergauf, überall und stetig tolle Aussichten auf die Gebirgslandschaften mit ihren schneebedeckten Spitzen.


Alte, historische Torfhäuser, nebst Modernem fanden wir am Nachmittag in Glaumbaer.
Dickste Wolken umrahmten die uralt wirkende Szenerie.




Dann kamen wir mal endlich wieder in richtiger Zivilisation, der doch etwas größeren Stadt Akureyri an.
Viel zu sehen gabs hier jedoch auch nicht. Die Kirche wieder etwas speziell gebaut, die Stufen hinauf zur "Terrasse" mit Blick auf Hafen und Stadt ansich, ein wenig Schlendern und Softeis bei Temperaturen so um die 9-10 Grad bildeten das Rahmenprogramm, bevor wir weiter nordwärts fuhren.





Bevor wir im "Heimathafen" von Dalvik strandeten, hielten wir nochmal Pause am nahen Fjord.



Das Fosshotel in Dalvik sollte uns doch tatsächlich als einzige Gäste beherbergen, muß man mal erlebt haben!
Zumal beim Frühstücksbuffet am nächsten Morgen alles andere als gespart wurde. Verrückt!
Den Abend über trieb es uns an den Hafen Dalviks, die unglaublich ruhige-friedliche Kulisse beeindruckte uns sehr.



Ganz zufrieden waren wir am Schluß mit dem Essen in Gregor`s Pub. 
Bierchen, Notizen und Schreibse mit der lieben Heimat....dann hieß es wie täglich "Gute Nacht" in vollstem Tageslicht.

Day 6 (27.5.16) - Die Finsternis von Dimmu Borgir

Ganz allein frühstückten wir wie bereits erwähnt ausgiebig bevor unsere Weiterfahrt nach Husavik anstand.
Ein erster Stop erfolgte am mächtigen Godafoss, welcher bei der Trüblage heute mit seinem ebenfalls trübsandigen Wasser eher enttäuschte.
Die Sturzgewalten hielten uns dennoch in ihrem Bann, zu selten bekommt man als Brandenburger so etwas vors Gesicht.




In Husavik hatten wir vor, eine der bekannten Walbeobachtungstouren mitzumachen, man riet uns aber glücklicherweise dazu, Selbige am nächsten Tag zu starten, denn da sollte uns besseres Wetter, ergo idealere Bedingungen erwarten.
Also buchten wir vorab und vertagten unsere Vorfreude.
In der Myvatn-Region bezogen wir danach unsere nächste Unterkunft, das familienbetriebene Laugar Guesthouse.
Nun mußten wir der Waltour wegen unseren Tagesplan umdipositionieren und entschieden uns als Erstes für eine Wanderung nahe dem Myvatn See.
Ziemlich allein, unter tiefhängender Wolkendecke liefen wir einen kleinen Wanderpfad an der Ostseite des Sees.




Irgendwie tat das graue Wetter der Umgebung nicht gut. So war auch unser Gang zwischen den dunklen Felssäulen und Kraterskulpturen Dimmu Borgirs nicht sehr berauschend.
Zu morbide die Atmosphäre, keinerlei Farbnuancen und Totenstille machten das Erlebnis ein wenig langweilig.



Am azurblauen Myvatn Nature Bath hielt es uns ebenfalls nicht sehr lange.
Hatten einfach keine Lust mang ungezählten Rentnern und Asiaten im sicher schönen Naturbad zu planschen, ganz abgesehen von den horrenden Preisen, die dort verlangt werden.
Ganz in der Nähe zog es uns zu den blubbernden Schlammtöpfen und den zischenden Fontänen von Hverir.
Hier konnten wir, nun von sandigem Sturm umweht, wiederum Farben satt erleben. Dazu der typische Schwefelgeruch....alles ganz ähnlich dem Yellowstonegebiet, nur eben ne Nummer kleiner und überschaubarer.







Zum Ende des doch erlebnisreichen Tages überraschte uns ein weiterer Geocache, der uns zu tektonischen Bruchspalten und unterirdischen heißen Höhlenseen führte.
Kristallklares Wasser, badewannenwarm faszinierte uns vor allem der Farbgebung wegen.
Mich begeisterte die aufgebrochene Erdoberfläche nicht weniger.
So sprangen wir hin und her, entdeckten mindestens drei dieser Seen. In einem führte eine Leiter hinab in die Dunkelheit und ließ mich kurzerhand überlegen, ob es denn lohne dort zu baden.
Gesagt, getan...im Schnee entkleidet und dann in der herrlich warmen Höhlenseequelle gebadet . Ganz klar mein Tageshöhepunkt!



Day 7 (28.5.16) - Tag der Giganten

Der durch Dampfexplosion entstandene Krafla Vulkankrater beherbergt den farblich tollen Viti-Kratersee.
Eben diesen wollten wir uns zuerst zu Gemüte führen.
Die Sonne lachte, aber wir wurden ein wenig ausgeknockt, denn ob der Kälte, war der See noch zugefroren.


Nichtsdestotrotz gefiel uns die Umrandung in luftiger Höhe ganz gut, zumal weitere Gewässer sich im Sonnenlichte ganz gut in Szene setzten.







 






Im Grunde war unsere Vorfreude auf die Waltour an diesem Tage bestimmend, so hieß uns für uns auch recht bald: straight ahead to Husavik.
Besser konnten die Wetterbedingungen nicht sein, so enterten wir pünktlich das Segelboot, die Hildur.
Die folgenden 4 Stunden sollten wir nicht bereuen.
Wir steuerten thermogekleidet als Erstes auf die von den niedlichen Puffins(Papageientaucher) okkupierte Insel zu und konnten ringsherum sehr sehr viele von ihnen sichten.
Flüchtend, im Sturzfluge, abtauchend oder auch ganz gemütlich schwimmend begeisterten die traurig dreinschauenden Vögel die komplette Crew.





Die Spannung war ziemlich hoch bei der Weiterfahrt.
Unsere beiden Segeltörnstudentinnen managten den praktischen sowie theoretischen Teil der Fahrt äußerst sympathisch, der Kapitän hatte dabei den leichtesten Job.
Dann ging die Chose los.
Es zischte irgendwo im Wasser, Alles sprang zu einer Seite und da war auch schon der erste Wal, ein Buckelwal. Fantastisch ohnegleichen!
Die Verfolgung wurde aufgenommen, immer wieder gabs einen Wechsel von Auf- und Abtauchen, bis der Wal keine Lust mehr hatte mit uns zu spielen.




Man kann sagen, daß es lange so weiterging. Immer wieder zeigten sich neue Wale, auch ganz andere Arten, deren Namen mir entfallen sind.
Riesengeil! Alle an Bord waren ganz ergriffen, zumal auch die Kulisse einfach zu schön war.



Abgerundet wurde der Spaß auf der Rückfahrt mit Zimtschnecken und heißen Kakao incl. Stroh80.
Vollends zufrieden segelten wir wieder auf das beschauliche Husavik zurück und werden noch sicher lange von diesem Erlebnis zehren.




Day 8 (29.5.16) - Aussichten

Dieser achte Tag wurde ein klassischer Roadtrip-Tag, denn überwiegend galt es, den noch fernen isländischen Osten mit seiner größeren Ortschaft namens Egilsstadir zu erreichen.
Zuvor erlagen wir nach wieder schönem privatem Frühstück in dem tollen Guesthouse, dem Ausguck auf die Pseudokrater am Myvatn Lake.



Anschließend sammelten wir unsere Kräfte für den Aufstieg zum Tuffring-Krater Hverfjall.
Auf staubig-trockenem, grausandigem Grund umrundeten wir den Rand des durch Explosion entstandenen Krater und ließen uns bei "The End" von den Doors und Eddie Vedder das Ganze musikalisch stimmig begleiten.
Eine tolle Atmosphäre, zumal sich der Touristenstrom schön in Grenzen hielt.

Hverfjall

Blick auf Dimmu Borgir


Eigentlich hatten wir vor, an einem der größten europäischen Wasserfälle, dem Dettifoss zu stoppen, aber dort war wohl Land unter, flutbedingt....sehr schade.
Weiter gen Osten, immer höher ins Gebirge hinauf, zwischendurch GC-Pause an irgendeiner Brücke an der Ringstraße, Schnee leuchtend vom Sonnenlicht, leiser Wind und wir völlig tiefenentspannt und relaxt...so muß das sein!














Wasserfälle sieht man auch in dieser Gegend zuhauf, so stoppten wir als Entschädigung für den vermißten Dettifoss an einem der Vielen und waren auch hier ganz begeistert.


Das Gästehaus in Egilsstadir, das Ormurinn, war einfach, aber völlig akzeptabel.
Im Supermarkt besorgten wir uns Weißfisch, Gemüse und Reis und Mr. K zauberte später ein feines Menü, welches wir in der Gemeinschaftsküche gierig verschlangen.
Zuvor zog es uns aber noch bis zur endgültigen Ostküste, vielmehr war es ein Fjord mit dem beschaulichen, eher mondänen Städtchen Seydisfjördur.
Auch hier, wie am ganzen Tag schon: Aussichten ohne Ende!










Day 9 (30.5.16) - Unerwartete Begegnung und Eisskulpturen

Gemach, wie eigentlich jeden Tag, startete unser 9ter Urlaubstag auf Island, bevor wir uns der Weiterfahrt via der Ostfjorde widmeten
Das zog sich teils, zumal hier erstaunlicherweise ein Teil der Ringroad noch als Gravelroad daherkommt.
An einem tollen Wasserfall, bei dem wir problemlos bis nach oben kraxeln konnten, hielten wir, nachdem wir schon sehr weitgekommen sind.
















Während der vergangenen Tage las ich irgendwo von angesiedelten Rentieren auf der Insel, die sich allerding eher im Hochland tummeln würden.
Plötzlich blitzte beim Autofahren uns etwas Auffälliges in den Augenwinkeln.
Und da waren sie, ein doch größere Herde Rentiere nahe der Ringstraße.
Schnell waren wir aus dem Auto und verfolgten still und behutsam die gar nicht so scheuen Tiere.
















Was für ein Erlebnis! Noch ganz euphorisch kamen wir bald im Küstenstädtchen Höfn an.
Zwischendurch hielten wir, um die oft grandiose Landschaft förmlich aufzusaugen.



Die Flucht

Das Apotek Guesthouse, wo wir uns für die nächsten 2 Tage einnisteten, war sehr gut, hielt uns aber nur zum groben Check In auf, denn weiter östlich gabs noch mehr zu entdecken.
Ein einfacher, orange-leuchtender Leuchtturm am Meer und Bergkulissen wie in den Dolomiten:




Das Tageshighlight schlechthin wurde am Ende aber die Gletscherbucht Jökulsarlon.
Hier fanden wir eine echt traumhafte Kulisse von kleineren und größeren Gletscherbruchstücken, die sich durch die ziemlich starke Strömung auf den Ozean zu bewegten.




Das Farbspiel durch Wolken- und Sonnenkampf erzeugte immer wieder wechselnde Bilder, die uns komplett fesselten.
So einige Wasservögel und Robben tollten hier und da, natürlich auch viele Touristen, denen man aber durch Weiterwandern entfliehen konnte.




Jökulsarlon hat aber noch mehr zu bieten.
Dazu wechselten wir einfach die Starßenseite zum Meer hin. Dort werden stetig neu Eisstücke an den schwarzsandigen Strand gespült, die mit dem Sand natürlich einen schönen Kontrast bilden.



Ganz geflasht von dem heutigen Tag fuhren wir abends nach Höfn zurück und aßen landestypisch in einem sehr guten Restaurant endlich mal Lamm.


Day 10 (31.5.16) - Brückenreste, Svartifoss & landeinnehmende Gletscher

Das Land der Naturgewalten hält nahe der Hauptstraße weitere Überraschungen parat, so zum Beispiel diese nach einer gewaltigen Flut übriggebliebenen Brückenreste:




Auslaufende Gletscherzungen des riesigen Vatnajökullgletschers sind an der Südküste der Insel weithin sichtbar und reflektieren eindrucksvoll das Sonnenlicht.















Als nächstes tätigten wir die kleine ansteigende Wanderung zum Svartifoss-Wasserfall, welcher mit den Basaltsäulen im Hintergrund düster daherkommt, uns aber der vielen Touris wegen doch nicht allzulange aufhält.


Einen schöngelegen Tradional-Geocache gibts als Nachttisch dessen bei einem der zahlreichen Movie-Sets Islands, so hier beim `Batman Begins` - Drehort:
















Ganz nahe am Gletscherausläufer anzulangen bereit uns einen gewissen Thrill, denn so ungefährlich ist das Alles nicht, stürzten hier doch vor geraumer Zeit zwei junge Deutsche für immer in den Äther der Zeit und wurden nie gefunden.


Welche und vor allem wieviele Menschen Islands hier eine Kirche besuchen, wäre mal interessant zu erfahren, denn man gewinnt den Eindruck, daß jedes noch so unbedeutende Kaff eine oft sehr hübsche Kirche aufweist, die sich meist vom Rest der Umgebung abhebt.
So hielten wir erneut, um uns kurz an einer der Kirchen umzusehen: eine der letzten Torfkirchen.


Da uns die Gletscherbucht des gestrigen Tages so sehr imponierte, machten wir auf dem Rückweg nach Höfn abermals Halt.
Verschiedene Roben tauchten, schwammen und tollten sich zirkusreif im Wasser, überall kleine  formgebende Eisskulpturen und die allgemein tolle Atmosphäre hier an der Südküste, begeisterten uns aufs Neue.





Ein nahezu magischer Ort, vor allem am Abend, wenn so langsam die Menschenmassen dem Ganzen entschwinden.



















Zum Ende stoppten wir noch ganz kurz an einem Lost Place, zu schön auch diese Kulisse in der weiten Landschaft.
Man muß schon sagen, daß der Süden des Landes deutlich mehr zu bieten hat, das Land fruchtbarer scheint, gleichzeitig aber auch in Folge dessen, viel mehr los ist, als im kargeren Norden.


Mit selbstgemachter schnöder, aber nicht minder leckerer Pasta und wie immer isländisches Lightbier rundeten wir den tollen Tag ab.

Day 11 (01.6.16) - Schwarze Sande -Svarti Sandar

So langsam bewegte sich unsere Rundreise, nun vollends im Süden, wieder auf Reykjavik zu.
Aber ganz so weit sollte es heute noch nicht sein.
Die recht lange Tagestour führte uns abermals durch grandiose Landschaften.
Ein letzter Abschiedshalt bei Jökulsarlon inkludiert.



Leider wars das auch mit dem schönsten Wetter, denn was ist Island ohne Wolken und diesigem Wetter.
Die letzten großen Gletscherzungen zur Rechten und das Meer zur Linken, kamen wir irgendwann bei den sagenumwobenden Säulen von Dverghamrar an.
Den sogenannten Trollfelsen  schmiegten wir uns säulengleich an und erahnten nur diffus die Entstehung dieser Vulkanrudimente.


Nahe des Ortes Kirkjubaejarklaustur kletterten wir noch auf einem Hügel mit obigem See, von dem die Aussicht aber eher trübe daherkam.
Via Airbnb erreichten wir am Nachmittag unsere beste Unterkunft der Islandreise bei Vik, einem Gästehaus eines gewissen Jons & Martina.
Vorab: tolle familäre, sehr sehr entspannte, nette Atmosphäre und tolles Biofrühstück!
An der Reynisdrangarküste wandelten wir später dann auf schwarzsandigem Boden, lauschten dem Meeresrauschen, genossen die herrliche Umgebung und besorgten und schließlich noch etwas Abendbrot.

















Day 12 (02.6.16) - Ein wenig Amerika und Ornithologie

Mit Amerikanern und Franzosen gemeinsam bei tollem Frühstück vom Hausherrn Jon lecker zubereitet, über Trump, Amerika und Europa sich zu unterhalten, hat doch was für sich.
Wir wollten am liebsten gar nicht vom Frühstückstisch aufstehen, planten dann aber doch, ganz amerikatypisch einen echten Canyon zu bewandern und mußten deshalb auch irgendwann mal los.
Was für ein Kaiserwetter als wir am Fuße des wunderschönen Fjadrargljufur Canyons unser Auto parkten und uns zunächst am oberen Schluchtenrand vorpirschten.




Mit circa 2km  Länge waren wir flott bis zum Ende durch und genossen die fantastischen Aussichten nach unten und in die Ferne.
Der Fjadra Fluß mit seiner leuchtend blauen Farbe schien eiskalt, so reifte schnell in uns der Plan, auch mal unten dem Flußlauf zu folgen.
Jetzt ging der Spaß erst richtig los. Die Schuhe an die Rucksäcke gebunden, Hosenbeine hochgekrempelt und ab durchs extrem kühle Naß.




Ständig der Gefahr ausgesetzt ins Wasser zu fallen, kraxelten wir vorsichtig weiter, umliefen die Gefahr einer fiesen Vogelbrut  und scheuchten ein scheinbar vögelndes Paar auf.
Irgendwann gings dann nicht mehr weiter und es wurde Zeit auch mal chillig zu rasten und die warmen Sonnenstrahlen auf uns in dieser grandiosen Umgebung wirken zu lassen.


So einige Stops auf der Rückfahrt ließen uns auch nicht ganz unbeeindruckt, so zum Beispiel die glücksbringenden Steintürmchen von Laufskalavarda:



Hier dachte ich als Erstes, das Alles wäre natürlich entstanden, aber nach einer Farmzerstörung durch den Katlavulkan, bauen Vorbeireisende ihre eigenen Steintürmchen auf, um bei der Weiterreise Glück zu finden.
An der Dyrholaey-Küste bei Vik erfreuten wir uns, trotz der vielen Leute dort, der festungsartigen Basaltsäulen im schwarzen Strand gehauen, sowie die durch Wind, Meer und Erosion entstandenen Säulen direkt im Wasser.






Auf Empfehlung von Jon fuhren wir nun auch noch die Rumpelpiste zum Leuchtturmfelsen hoch, denn auch dort erhielten wir Aussichten vom Feinsten.




Irgendwie waren wir aber mit unserer "Puffinausbeute", trotz der tollen Segeltour im Norden, noch nicht ganz zufrieden.
So holten wir uns Rat bei Jon, der da ziemlich überzeugt meinte, wir müßten nochmal am Abend auf den Leuchtturmfelsen hoch.
Denn hierarchisch besiedeln und bewohnen die Papageientaucher das obere Drittel der Steilküste und kämen so 19 Uhr vom Tag auf dem Meer zurück.
Nach Fischgericht und Bier in Vik, muteteten wir unserem Mietwagen nochmals den unsäglichen Geröllweg zu und suchten oben wahrhaft Alles ringsherum ab.
Keine Puffins!
Während ich für den Rückweg plädierte, blieb Mister K. hartnäckig und siehe da, durch unsere Teleobjektive errätselten wir die ersten heimkommenden Puffins.
Wir legten uns in unmöglichem Winkel auf die Lauer und beobachteten begeistert die extrem scheuen, aber unglaublich putzigen Vögel bei ihrer Ankunft, Einer nach dem Anderen  an ihren Höhlen.




Nach diesem tollen ornithologischen Spaß, beschlossen wir diesen erlebnisreichen Tag mit Bier, wie immer, und gingen zufrieden in die taghelle Nacht!

Day 13 (03.6.16) - Plane wreck & Nature bath

So...leider bewegten wir uns heute auf der letzten Etappe unserer so tollen Islandrundreise zu, so hieß es, Abschied zu nehmen vom grandiosen Süden der Insel.
Auch von Jon, dessen Frühstück wieder over the top war.
Ein gänzlich anderes Ziel anvisierten wir gleich mal zu Beginn, das bekannte Flugzeugwrack.
Aus ungeklärten Ursachen stürzte die amerikanische Douglas Super-DC-3 im Jahre 1973 hier an der isländischen Küste ab.
Jahr für Jahr ausgeschlachtet und auch weiter ins Land gezogen, fristet dieser Flugbolide hier nun sein Dasein und lockt spätestens seit dem Internetzeitalter Touristen ohne Unterlaß an.



Der Anweg per pedes  zieht sich über 2,5km, da zurecht, der Landbesitzer die Piste an der Straße schloß, weil immer wieder die Leute mit ihren Fahrzeugen bis zum Wrack vorfuhren.
Alles in Allem macht sich das Wrack im schwarzen Sandstrand super genial, was Lost Place Fans sicher zum Pflichtbesuch animiert.


Was wäre ein Tag Island ohne Wasserfall!
Der Skogafoss lag perfekt auf unserer Route und zeigte sich im besten Sonnenlicht.
Allerdings war es dort auch unglaublich voll.















Wir entflohen dem Ganzen und beherzigten einen weiteren guten Tip von Jon, ein Naturebath zu besuchen.
So ganz ohne Eintritt, Massenaufläufen und blauer Lagunenklimbim!
So ganz in der Natur gelegen, mit kleinem Fußmarsch auf gebirgsartigem Wege.








Heiß-dampfend sprudelt das Wasser aus der Bergwand und ergießt sich in den Pool, um dann wieder anderseitig abzufließen.
Muß man mal erlebt haben, vor allem vor solch schöner Kulisse.
Zuguterletzt, am späteren Nachmittag, hielten wir am mächtigen Seljalandsfoss, hinter dessen lauten Erguß man gut durchlaufen kann.
Ohne naß zu werden, dürfte aber schwierig sein ;)




In Reykjavik bezogen wir am Abend das Igdlo Guesthouse, welches unsere dürftigste Unterkunft wurde, aber allemal ausreichend war.
Richtig teuer, aber saugut, speisten wir bei einem noblen Italiener in der Hauptstadt.
Dreigänge-Menü nebst Bier....Yes!

Day 14 (04.6.16) - Ein letztes Mal landeinwärts

Nach morgendlicher Nullachtfünfzehnstärkung zog es uns nochmal von der Westküste Reykjaviks ins Landesinnere.
Der wirklich allerletzte Wasserfall(oder?), der Gullfoss beeindruckte natürlich wieder enorm, aber auch hier Massen ohne Ende....das in der Vorsaison.


So ganz nebenher lief ich noch einen netten Multi-Cache dazu ab, so machts mir immer wieder großen Spaß!
Eine für Vulkangebiete bedeutende Sache vermißten wir bislang: einen richtigen Geysir.
Diesen fanden und besuchten wir ebenfalls im Süden der Insel....den Strokkur Geyser!
Alle paar Minuten speit er seine Ladung in die Höhe, der große Nachbar dagegen macht sich über die Jahre allmählich in die Rente.


Das geothermale Gebiet rundherum macht sich natürlich auch gut, viele kleine dampfende Pots und farblich schicke Geospielereien und wer Lust hat auch nette Aussichten aufs Umland.





Nun kamen wir erneut zum Thingvellir Nationalpark, welchen wir ganz zu Anfang der Reise aufsuchten.
Der Besuch zu späterer Stunde machte sich bezahlt, da deutlich weniger Besucher vor Ort waren.
Außerdem war auch das Wetter trotz fehlender Sonne angenehmer, so genossen wir, jeder für sich diverse Sehenswürdigkeiten dort.
Ich selbst wanderte den kleinen Rundweg um See, Kirche und natürlich genau, denn das ist das Besondere im Thingvellir, zwischen den kontinentalen Erdplatten.





















Und damit wären wir am Ende des letzten "richtigen" Islandtages, aber mit dem Öxarafoss im Thingvellir, genossen wir nochmals, fast für uns allein, einen Fall:




Day 15 & 16 (05+06.6.16) - Im Nirgendwo

Zum letzten Tag und den der Abreise ganz früh am Morgen läßt sich Folgendes zusammenfassen:

- gefahrene Kilometer: 3819
- ein größerer und mehrere kleiner Steinschläge, die wir gekonnt verschleiern konnten
- Unterkunft in Flughafennähe in Keflavik, wo echt der Hund begraben liegt

Bye bye Island! Schönes Land im hohen Norden, gespickt mit vielen Höhepunkten, ordentlich Wetterglück und die Absicht, hier mal wiederherzukommen.....