Dienstag, 15. April 2014



2014 - 10 Tage Kenia

"Jambo, Jambo Bwana -
  Jambo, Jambo Bwana - Hakuna Matata"   B.M.

mit: Julia & little Miss "you`re soooo" beautiful M.E.

Zeitraum: 28.3.-7.4. 2014

Flugdaten: mit Turkish Airlines--> Tegel--> Istanbul Atatürk--> Kilimanjaro--> Mombasa Int. Airport


Das Baobab Beach Resort

Für die nächsten 10 Tage buchten wir das bekannteste Hotel am Diani Beach, das Baobab Beach Resort.
600 m Frontlage, auf einem vorgelagerten Riff über dem schneeweißen Strand mit Blick nach Osten auf den Indischen Ozean, machten die Sache rund. Von daher begannen unsere Tage mit paradiesischen Sonnenaufgängen.



Das Hotel befindet sich etwa 1h von Mombasa entfernt. Auf einer Insel gelegen, verläßt man die zweitgrößte Stadt Kenias mit einer zumeist überfüllten Fähre, wir küstenseits in Richtung Süden.


Bestehend aus vielen, afrikanisch geprägten Appartements, Bungalows, Bars, schicken Pools, Restaurants und und und, bildet das Resort ob der Begrünung, eine einzigartige idyllische Oase.







Charakteristisch sind neben den üppigen Mangroven,die beeindruckenden Baobab-Bäume (Affenbrotbäume). Selbige weisen enormes Dickenwachstum auf, was Einem irrtümlich das Alter der Bäume hochschrauben läßt. Zum Bild des Baobabs gibt es in Afrika die weit verbreitete Legende, welche besagt, daß der Teufel den Baobab aus dem Boden riß und ihn dann zuerst mit den Zweigen in den Boden steckte, so daß die Wurzeln in die Luft ragen.


Weiterhin typisch für das Hotel, sind die zahlreichen Affen, überall zu sehen, auf den Wegen und Balkonen, in den Bäumen und am Strand. Immer darauf aus, fette Beute zu machen, bieten die Vertreter von 4-5 verschiedenen Affengattungen dem geneigten Gast, Showeinlagen vom Feinsten.
Gleich in unserer ersten Nacht machte sich wohl so ein Frechdachs bei uns im Zimmer zu schaffen. Ein angerissener Spielekarton legte entsprechend Zeugnis dafür ab.










Besonders hübsch fanden wir, neben den Diadem-Meerkatzen, die Colobus-Affen, schwarz-weiße Angola-Stummelaffen (--> Daumenrückbildung). Sogar Paviane lassen sich hier zeitweilig blicken.





Kenia bietet eine enorm große, artenreiche Vielfalt in der Pflanzen- und Tierwelt. Hier am Hotel war Ende März, so kurz vor der Regenzeit, Alles am Aufgehen und Blühen.



Kleinere Oasen, Teiche und angrenzende Küstenwälder bieten Lebensraum für allerlei Getier, wie zum Beispiel:

Nilwaran

Tausenfüßer

Witwenstelze

Riesenradnetzspinne

Silberwangen-Hornvogel

Life Is A Beach



An der kenianischen Südküste gelegen, zeigt sich feinsandige, blendend-weiße, berühmte Diani Beach. Mit einer Länge von 25 km bildet der Strand das eigentliche touristische Zentrum, gespickt mit etlichen Hotels, traditionellen Dhow-Booten und diversen Strandverkäufern.





Damit zum großen Manko! Die Beachboys, so freundlich sie auch größtenteils sind, nerven ohne Ende. Grob gesagt: Sie sind wie Scheißhausfliegen! Lassen sich mitunter leicht abwimmeln, aber es kommen ständig Neue.
Ebbe und Flut bestimmen die Aktivitäten, sprich das Strandleben der sich zum Glück weit verteilenden Touris.




Die Flut meldet sich am Indischen ein Mal am Tag, bietet pures Badevergnügen, während man bei Ebbe sich in unzähligen Tümpeln und Riffen der Tierwelt widmen kann. Flink entweichende Krabben und afrikanische Krebse lassen sich großflächig sehen.



Summa Summarum: ein großartiger Strand, in tropischen Gefilden, so kurz unter dem Äquator, mit ganz eigenem Flair.




Tsavo East - Heissa Safari - Tag 1

Zwei Tage Safari. Wir wählten fürs Erste eine Tsavo-Ost Schnuppertour. Gebucht hatten wir bereits in Deutschland bei den renommierten Lady-M Safaris.
6.30 Uhr holte uns unser Fahrer Abdul (für beide Tage) vom Hotel ab, den Mini-Van hatten wir ohne weitere Leute ganz privat. Der muslimische, stetig tabakkauende Abdul brachte uns zunächst zu Kurt (dem Safarianbieter) nach Hause, wo wir bei Kaffee in aller Stille den morgendlichen Kulturschock der Mombasadurchfahrt verarbeiteten.
Lange Aufhalten war nicht von Nöten, die Kühlbox wurde verstaut und los ging es auf die etwa 2-3 stündige Fahrt zum Nationalpark auf der holprigen Mombasa Road / A 109.


Tsavo-East ist mit einer Gesamtfläche von knapp 22 Tsd. Quadratkilometern der größte Nationalpark Kenias.
Riesige Schädel von Elefanten und Wasserbüffel zieren das Eingangstor.
Das Wetter war toll, über rotsandige Pisten ging`s flott hinein in die Wildnis.
















Unendliche Weiten beeindruckten uns, Gras- und Buschsavannen wechselten sich mit Akazienwäldern ab. Alles Erdige leuchtete rot, somit ragen die unzähligen Termitenhügel stimmungsvoll ins Bild.


Nicht lange und wir erfreuten uns an erste Wildlife-Sichtungen:

 Zebraherden in großer Zahl:




 Warzenschweine in kleineren Gruppen:


Immer wieder Grantgazellen:


An diversen Wasserlöchern, es waren schon fast zu viele so kurz vor der Regenzeit, tummelten sich neben eben Erwähnten auch:

ein Sekretär

Masaistrauß

Storch kurz vor der Heimflug?
Eigentlich bekamen wir kaum Pause, ziemlich viel an Viehzeug war unterwegs, wie muß es erst bei absoluter Trockenheit aussehen. Aber sollten wir noch Glück mit Raubtieren haben?

Giraffen nah und fern fehlten schonmal nicht:


Oryx-Antilopen:


Impala-Antilopen:


Nach ausgiebiger Mittagspirschfahrt mit ausgefahrenem Verdeck, erreichten wir unsere Unterkunft, die Sentrim-Lodge.


Angelegt wie ein Pioniercamp, gut geschützt, unter Boskiabäumen, an einem Wasserloch gelegen, bezogen wir nach netter gesanglicher Begrüßung und frischem Mangosaft unser Quartier.
Strom und fließend Wasser hier draußen? Kein Problem! Poolanlage? Auch kein Unding! Wir aßen erstmal lecker vom Buffet, ruhten uns dann ein wenig aus und testeten den schönen Pool zur Erfrischung bei der Hitze.



Auch in Nähe der Lodge beobachten wir allerlei Getier, es kann hier gar nicht langweilig werden:


weibliche Siedleragame

männliche Siedleragame

Reiher am Wasserloch
16 Uhr setzten wir ausgeruht zur Abendpirsch mit Abdul an.
Uns erwarteten Elefanten ohne Ende, charakteristisch hier rotgefärbt durch den Sand. Das Bestäuben damit bietet den Dickhäutern natürlichen Schutz.



Versteckt im Savannengras entging uns die heutige Hauptattraktion, das schnellste Tier der Welt, der Gepard, zum Glück nicht. Es war nicht ganz einfach die schöne Raubkatze zu beobachten, da sie sich immer wieder hinlegte. Aber mit ein wenig Geduld:








Ausgedehnte Fahrten in toller Atmosphäre, das bis zum einsetzenden Sonnenuntergang, machten den Tag unvergeßlich.


Giraffengazelle


Flußperd










In der Dämmerung graste in Lodgenähe noch diese possierliche Wasserbockherde:



Das Abendbuffet in der Sentrim-Lodge mit den anderen internationalen Gästen paßte rundum, die Stimmung wurde gemütlich, Elefanten labten sich vis-á-vis am Wasserloch.
Während M.E. und ich unter Moskitonetzen gut schliefen, machte Julia wegen der nächtlichen Tiergeräuschkulisse kaum ein Auge zu. Ganz unbegründet, wie ich meine ;)


Tsavo East - Heissa Safari - Tag 2

Für Frühstück war außer nem kleinen Kaffee keine Zeit, denn um halb 7 war unsere Morgenpirsch anberaumt. Für die Weckrufe waren diese Zweibeiner verantwortlich:


Rotschnabeltoko

Dreifarbenglanzstar
Was uns am gestrigen Abend an Sonnenrot fehlte, holten wir nun am Morgen nach. Im Gegenlicht ließen sich diverse Tiere ablichten.





ein Pavian auf dem Baume ganz still und stumm

Besonders nahe kamen wir nun verschiedenen Elefanten und Giraffen, Alle nur am fressen, fressen, fressen.






Zwischen 9 und 10 Uhr frühstückten wir ganz formidabel in der Lodge bevor wir uns dort verabschiedeten. Auch hier fiel uns abermals die enorme Freundlichkeit der Kenianer auf.
Ehe wir Tsavo East verlassen sollten, blieb uns noch Zeit für eine weitere Pirschfahrt.


Schabrackenschakal



Grantgazelle
Ohne Unterlaß zeigte sich wieder die Tierwelt der kenianischen Savanne, man könnte Stunden damit verbringen, diese zu beobachten, der Gewohnheit wegen, trauen sich die Meisten auch, den Jeeps und Vans ziemlich nahezukommen.


Oryx-Antilopen


Impala-Antilope

Kuhantilope

Riesentrappe





























Das Highlight des zweiten Safaritages erspähten wir ganz ohne Funkhilfe. Einen schicken Leoparden, auf einem Baum ruhend, uns so gar kein Interesse schenkend. Ehe per Funk weitere Touristen angelockt waren, genossen wir den ganz privaten Blick auf diese wunderschöne Katze.



Zu schade, daß die Weiterfahrt auch gleichzeitig das Verlassen des Nationalparkes bedeutete. Winken taten noch die Folgenden:

Wasserbock


Rivalitäten unter Männern, die Weibchen standen anbei


Bei der Rückfahrt zum Hotel passierten wir viele, viele von Armut gekennzeichnete Dörfer auf ungeebneten Sandstraßen. Immer in staubiger Lage, Richtung der Shimba Hills, mit Abschlußessen in Ukunda, das wiederum ganz ganz lecker. Pasta können die Kenianer auch :)

Unterwegs in Kenia

Auf den Fahrten zu den verschiedenen Orten, die wir besuchten oder nur durchfuhren erblickten wir Schönes, Häßliches, Chaos, Müll, von Armut gekennzeichnete Dörfer und Städte, überall frei umherlaufende Rinder und Ziegen, Kinder in ihren Schuluniformen immer fröhlich winkend, Märkte so rudimentär diese nur sein konnten, Skurriles wie eine 5-köpfige Familie auf einem Moped oder Schilder wie "Family-Ghetto" usw.........
Interessant und mir auch bestätigt, fand ich das scheinbar friedliche Miteinander von Muslime und Christen.

Orte:





Märkte:






Menschen:





















Kultur:


Elephant Tusks Mombasa


Irgendwo


Moschee unterwegs

Ebbe am Diani Beach







Eine Riffwanderung bei Ebbe wurde uns eindrücklich daheim in good old Germany empfohlen, somit ließen wir uns das nicht entgehen. Die Möglichkeit dazu gab`s ja täglich, am heutigen Tag jedoch hatten wir besonderes Glück, da sich das Meer rekordverdächtig weit verschob.
Ohne Badeschuhe ging natürlich nichts, und bei aller Antipathie gegenüber den Beach Boys, Einer mußte ran und uns Alles erklären, da wir keinerlei Ahnung, noch Wissen über die ganzen Wesen der See hatten.



Schwarze Seegurke, ein Tier, welches jahrzehntealt werden kann

Roter Stern von Afrika, ein Seestern, 5 Dornen bilden im Körperzentrum ein Fünfeck

Seeigel

Was wir in den Händen halten konnten und was nicht, bedurfte genaues Wissen von Nicolas, unserem selbsterwählten Guide. Jedoch fand ich im Nachhinein heraus, daß gerade Seeigel, nachdem diese an der Luft waren, im Wasser anschließend wegen kollabierten Atmungssystemen, qualvoll ersticken können.

Seeigel

eine Art Schwamm

Seegurke

Schlangenstern
In der prallen Sonne, immer auf der Hut, nicht auf Stacheliges oder Giftiges zu treten, erblickten wir so ziemlich viel krabbelndes, kriechendes oder schwimmendes Getier, tote Korallen, Algengestrüpp und auch einen, die Gunst der Ebbe nutzenden Fischreiher.





Allmählich rückte uns die Flut auf die Pelle, immer knapper wurden die Fluchtmöglichkeiten. Ganz interessant fanden wir ein sehr großes Loch mit Strudel, in dem wohl Niemand gern verlorengehen möchte.





Kinazini Funzi Dhow-Tour

Ganz spontan entschieden wir uns vor Ort diese Tour zu buchen, die eigentlich geplante Mombasabesichtigung wäre uns der Hitze wegen einfach zuviel des Guten gewesen.
Zu siebent (2 weitere Deutsche und 2 Engländer) kamen wir am frühen Vormittag im Ort Bodo an. bei Kaffee / Tee und frisch zubereiteten Berlinern, erklärte uns der Tourguide Omar den Tagesablauf.
Mit einem motorisiertem Kanu schipperten wir zuerst über die See durch große Mangrovenwälder.



Bei schönstem Wetter hielten wir Ausschau nach den hier zahlreich lebenden Vögeln, Krabben etc.. Auf Krokodile mußten wir leider verzichten, war wohl einfach zu warm dafür.

Seidenreiher

Riedscharbe


Zwerghaubenfischer (Eisvogel)

Gelbschnabelmilan

Wollhalsstörche

Graufischer (Eisvogel)















Viele Fischer stakten in Baumstammkanus durch die Wasser, bauten an Reusen und kleinen Sammelstellen an den Ufern.









Alles in Allem, eine beschauliche, facettenreiche Fahrt, die uns irgendwann bis Funzi Island führte.






Nimmersatt


Kaum vom Boot runter, betrat unsere kleine Gruppe, recht bald flankiert von einheimischen Kindern, die Insel. Wohl an die 1500 Einwohner innehabend, besuchten wir als Erstes die örtliche Schule. Einfach unglaublich, unter welch simplen Bedingungen, aber immerhin, hier gelehrt wird.





Mit großen Augen und Neugierde, betrachteten uns die kleinen und größeren Schüler, man sang für uns Lieder in verschiedenen Sprachen, sicherlich in der Hoffung auf Geschenke und Spenden.



Die Schule, erst 2008 renoviert, arbeitet mit einfachsten Mitteln, lebt hauptsächlich von Touristenspenden. Unvorstellbar, wie erst nichtbesuchte Schulen funktionieren können.
















Ein insgesamt äußerst eindrückliches Erlebnis, nicht minder beim folgenden Besuch des Dorfes in der Nähe. Fließend Wasser, elektrischer Strom, Sauberkeit oder gar eine funktionierende Müllentsorgung? Fehlanzeige!


















Man muß jedoch sagen, daß hier niemand wirklich unglücklich schien, gerade die Kinder tollten überall umher und bettelten unentwegt nach Süßigkeiten. Omar, der selbst von hier stammt, meinte aber, daß die Kinder hier nicht wissen, daß sie eigentlich im Paradies leben und sie auch nichts weiter vermissen würden.






Durchgeschwitzt brachte uns die Schiffs-Crew bei Ebbe auf eine große, sehr schönweiße Sandbank. Im seichten Salzwasser ließ es sich prima aushalten. Die ungemeine Ruhe kam uns dann tatsächlich paradiesisch vor.




Sanddollar (Seeigelklasse)



Nun der krasse Gegensatz zu Funzi Island! Mit dem Dhow-Boot kamen wir nach Kinazini, einer Privatinsel, wo uns in tropisch-afrikanischer Atmosphäre ein Meeresfrüchte-Dinner und -buffet kredenzt wurde. Äußerst schmackhaft und stimmungsvoll das Ganze, aber ein ungutes Gefühl beschlich mich nach dem heute Erlebten dann doch.



Zuguterletzt kamen wir doch noch dazu, mit dem traditionellem Dhow die Segel zu hissen. Wir erfeuten uns an der jetzt ganz stillen Rückfahrt Richtung Bodo-Dorf zum Abschluß des insgesamt schönen Tages.



Soviel zum Thema Kenia 2014. Rundum tolle, erlebnisreiche Tage endeten viel zu schnell. Ganz angefixt und infiziert bin ich von der spannenden Safari im Besonderen. Mal schauen, was sich da künftig noch so ergibt.
Hakuna Matata!!!