Metadaten: kurzerhand vorbereitet, zu dritt und zu zweit, ein semi-roadtrip, begleitet von den neuen Alben " Loud Like Love" und "Mechanical Bull", gespickt mit Malteser und Schweizer Käse
Tag 1 - 3.10. - Anreise
Das Ziel, Merlischachen in der Schweiz, wo wir unser Hotel für 4 Nächte gebucht hatten, erreichten wir mal stockend, meist aber zügig in 9-10 Stunden.
Trübes Wetter ernteten wir erst beim Erreichen der Grenze Deutschland/Schweiz, bezogen die Mautvignette und brausten durch ungezählte Tunnel in der Dämmerung zu unserem Hotel Swiss Chalet.
Das märchengleiche B-Hotelschloß in der Hand eines selbstbewußten B-Prinzen namens Joseph I, weiß durch Idylle und uriger Authenzität zu überzeugen. Niedliche Zimmer mit niedrigen Deckenbalken( mein Kopf kann berichten), hölzerne Treppen, Spinnräder, alte Truhen und liebevolle Einrichtungsgegenstände, machen Einem das dortige Nächtigen ganz angenehm.
Jedoch konnte uns nur noch der schöne Hotelpool nebst Sauna wachhalten. Ein Glas Wein am Vierwaldstättersee bei hier angenehmen Oktobertemperaturen rundete die Sache ab.
Tag 2 - 4.10. - Luzern & Pilatus
Was macht man bei schlechtem Wetter morgens am besten lang` und ausgiebig? Genau! Frühstücken. Und das ist im Swiss Chalet wirklich allererster Güte. Alles frisch, knusprig und erlesen, vor allem der Käse--ein Traum!
Mit dem Zug fuhren wir gestärkt etwa 15 Minuten bis in die Innenstadt Luzerns.
Luzern in der Zentralschweiz besticht vor allem durch dessen malerischer Lage, eingebettet zwischen den Bergen Pilatus und Rigi, am Vierwaldstättersee, der sich in die Reuss ergießt, welche wiederum die alte Stadt teilt.
Zuerst besichtigten wir das Wahrzeichen der Stadt, die älteste und zweitlängste überdachte Holzbrücke Europas, die Kapellbrücke.
Der Wasserturm anbei, hätte, wenn der Pilatus nicht wolkenverhangen gewesen wäre, ein perfektes Motiv abgeben können.
Weiterhin wird das historische Stadtbild durch die Museggmauer mit den Museggtürmen geprägt. Schon der Weg dorthin durch die ansehnliche Altstadt erfreute uns, einen der Türme erklommen wir und weiter ging es zum Löwendenkmal.
Das Löwendenkmal ist sehr schön in Fels eingehauen, der sterbende Löwe soll, an während der französischen Revolution gefallenen Schweizergardisten erinnern. Wir jedenfalls fühlten uns umzingelt von asiatischen Touristen.
So schlenderten wir immerfort durch alte Gassen, am Läckerlihus vorbei, durch kleinere und größere Geschäfte, hielten Kaffeekränzchen in der Traditionsbäckerei "Heini" und auf einmal lugte etwas Sonne durch den dichten Wolkenhimmel.
Licht! Das mußte ausgenutzt werden. Der Pilatus!
Per Bus fuhren wir nach Kriens, besorgten ein Kombiticket für die Seilbahnfahrt auf den Berg, für die Zahnradbahn vom Berg runter nach Alpnachstad und für die Zentralbahn zurück nach Kriens.
Fantastische Aussichten boten sich uns bereits aus der Gondel heraus, die Auffahrt dauerte etwas, da der Pilatus mit einer Höhe von 2128,5 m glänzt.
Circa 1-2 h verbrachten wir hier oben, hatten einen freien Blick auf Luzern, liefen einen kleinen Rundwanderweg, teils durch den Berg hindurch, Bergdohlen gierten nach touristischen Leckereien, eine einsame Kapelle, Hotels und mitunter minütlich wechselndes Wetter prägen die Szenerie auf der Bergspitze.
Plötzlich aufziehende dicke Nebelwolken verdarben auch uns den Fernblick, so traten wir den Rückweg mit der steilsten Zahnradbahn der Welt an, die uns in circa 30 min vom Berg brachte.
Ruckzuck befanden wir uns in Kriens wieder, dann in Luzern und mit Faustpizza im Zug nach Merlischachen, um dort im Hotel sogleich den Spa-Bereich zu entern. Zuguterletzt verwöhnten wir uns mit Massagen der Extraklasse.
Tag 3 - 5.10. - Heididorf
Prinz Joseph I tummelte sich schon frühmorgendlich durch die heiligen Hallen des Swiss Chalet, kümmerte sich hier und da, beteiligte sich ebenfalls am Frühstücksbuffet. Doch mutet sein Gebahren irgendwie merkwürdig an, vielleicht wollen ja die zahlreichen asiatischen Gäste genau das hier in der Schweiz erleben?! Wer weiß.
In Luzern, heute mit dem Auto, erledigten wir geplante Einkäufe, erliefen abermals die Kapellbrücke und saßen nicht viel später im Wagen auf der Autobahn mit Ziel Heididorf im Osten. Das Navi wollte allerdings nicht so wie wir wollten, so beehrten wir Zürich ungewollt gleich zweimal.
Insgesamt blieb der Tag eher grau und leicht verregnet, also nix mit schönem Alpenpanorama, oder doch:
Viel zu spät kamen wir im Heididorf an, eine komplette Wanderung bis ganz hoch auf Heidi`s Alm war zeitlich nicht mehr zu machen. Gesehen hätten wir wegen der immensen Wolkendichte sowieso kaum etwas.
Nun, ein bißchen Heidiromantik bekamen wir durch`s eigentliche Dorf, via schmalem Trampelpfad schafften wir es steil bergauf bis zu Peter`s Hütte, man sah Zicken, Almkühe mit den herrlichen Glocken ( immer irgendwo zu hören) und allerlei Gedöns altdörflicher Art.
Im einsetzenden Nieselregen liefen wir allmählich zurück und aßen anschließend teuer und lecker in einem Marchè.
Bei der Rückfahrt mit Stop am großen Walensee zeigte sich noch ein klein wenig Sonnenlicht am Firmament, also Alles guuuuuuuuuuuuuuut.
Tag 4 - 6.10. - Vierwaldstättersee
Der heutige Tag widmete sich in der Hauptsache um das Umfahren des Vierwaldstättersees. Dieser lag ja quasi vor der Haustür, instinktives Losfahren war somit kein Problem.
Ganz entspannt und ruhig ließen wir die nächsten Stunden angehen, hielten spontan mal hier, mal da und bekamen ganz gute Eindrücke der Seeumgebung.
Auch heute gab sich der Wettergott eher bescheiden, keine Bergspitzen in Sicht, aber wenigstens blieben wir trocken.
Längere Rast hielten wir in Beckenried am Ufer des wirklich riesigen Sees, dann ging es weiter bis Luzern.
Nach dem Durchschlendern weiterer Gassen Luzerns, blieb uns natürlich wieder nichts anderes übrig, als ein zweites Mal bei Heini`s einzukehren. Grüezi wohl!
Eine Ruhepause im Hotel am Nachmittag tat ganz gut. Danach schipperten wir ein Weilchen mit dem Tretboot auf dem Vierwaldstätter.
Das Wasser war sehr ruhig, überhaupt auch die gesamte Kulisse ringsherum. Lediglich einige Schwäne, Blessrallen und Haubentaucher durchkreuzten das Bild.
Zur Krönung des Tages gönnten wir uns ein feines Dinner im Hotelrestaurant.
Kaninchenhüftli + Polenta + Fenchel vs. Reh + Spätzli + Rotkraut ergaben ein Patt.
Zur Abreise am nächsten Tag gibt`s nicht viel zu berichten. Die Schweiz, das kann gesagt werden, ist auch bei mauem Wetter eine Reise wert. Vier ausgefüllte, aber ganz entspannte Tage. Und: es muß nicht immer teuer sein!